Toller Justiz-Krime

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corinnaliest Avatar

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Nach Teil 1 der Justiz-Krimi-Reihe (Die 7. Zeugin) war klar, dass ich auch "Der 13. Mann" unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schnell ist man durch die kurzen Kapitel und den flüssigen Schreibstil mitten im Geschehen und trifft auf die "alten" Bekannten Eberhardt und Jamer. Der Fall, für den gemäß Nachwort das Kentler Experiment Inspiration gab, lässt einen mehr als ungläubig zurück. Menschen können in ihren Entscheidungen und Machenschaften grausam sein und zumeist, um (noch mehr) Macht zu erlangen. Von einigen Rezensenten wird das Buch nicht als spannender Krimi, sondern als Bericht aus angestaubten Anwaltszimmern und Gerichtssälen beschrieben. Dem muss ich vehement widersprechen. Genau das, die Beschreibung der Geschehnisse im Mandatengespräch oder bei den Zeugenvernehmungen an den Verhandlungstagen im Gericht machen dieses Buch aus. Mir gefällt die Präzision mit der auf rechtliche Vorgaben eingegangen wird, ohne mit den einzelnen §§ um sich zu werfen. Mir gefällt ebenfalls, wie klar die Rolle eines Strafverteidigers herausgestellt wird - und in welche Trickkisten er greifen kann.
Also Rocco und Justus - weiter so. Ich freue mich auf weitere Fälle!