Der Seelenfänger

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miss marple 64 Avatar

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Doktor Kaminski ist ein Mensch ohne Gefühle. Er ist selbst der Meinung, dass die Natur ihm die Menschlichkeit vorenthalten hat. So hat er eines Tages die geniale Idee, menschliche Seelen in kleinen Glasflaschen einzufangen(was ja nicht wirklich einen neue Idee in der Literatur ist), diese zu destillieren, um die guten von den schlechten Eigenschaften zu trennen und diese selbst zu konsumieren. Dieses gelingt ihm auch und er beginnt eine besessene Jagd auf sterbende Menschen.
Ihm gegenüber steht der junge Glasbläser Aviv, der seine Mutter bei seiner Geburt verlor und von seiner Hebamme aufgezogen wurde. Er besitzt die Gabe, seine Umwelt-Menschen und Natur- genau beobachten zu können und in sie zu versinken, um sie zu verstehen. Als Glasbläser erhält er nun die Aufgabe besagte Fläschchen für Kaminski herzustellen. Als er merkt, wofür diese verwendet werden, beginnt für ihn ein Lauf gegen die Zeit, um Kaminski das Handwerk zu legen.
Die Idee zu diesem kleinen Roman ist gut, der Kampf des Guten gegen das Böse ist ein beliebtes Motiv in der Literatur-jedoch gelang mir persönlich kein wirklicher Zugang. Dies lag vor allem an der Umsetzung. Das Wort Seele wird einfach überstrapaziert. Hier wäre weniger wirklich mehr. Sicherlich ist die Autorin eine gute Erzählerin- den Ausführungen fehlt es nicht an einer Vielzahl beschreibender Adjektive - aber auch dabei ist für mich das Maß überschritten. Es war für mich ermüdend. Das ist mein ganz persönlicher Eindruck. Ich bin aber sicher, dass dieses Buch interessierte Leser und Leserinnen finden wird, denen die Schreibweise und die Gestaltung der Geschichte gefallen werden.