Enttäuschung

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miau0815 Avatar

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Ich hatte mich sehr gefreut auf "Der Duft des Lebens", da die Leseprobe eine spannende, gefühlvolle und leicht phantastische Geschichte versprach. Diese Versprechung wurde für mich leider nicht gehalten.
Anfangs kam ich ganz gut in die Geschichte rein, grade den prolog über die Hebamme und die Geburt fand ich sehr schön. Doch je weiter ich kam umso schwieriger wurde es für mich Gefallen an diesem Buch zu finden.
Kaminski; der Charakter gefällt mir an sich. Doch nach einer relativ kurzen, platten und einfallslosen Erklärung warum er so ist wie er ist entwickelt er sich nicht weiter. Er fängt die Seelen der Leute ein, entwickelt eine tolle Technik und so weiter und sofort. Und hier fängt mein erster Kritikpunkt an; über diese Technik wird kein Wort verloren, es geht einfach irgendwie und auch wie er an sein ganzes Wissen kommt das Seelensekret zu destillieren kommt nicht so recht rüber. Seine Faszination für Aviv kann ich nicht so recht nachvollziehen, denn der stellt sich im laufe des Buches als plattester Charakter von allen heraus.
Aviv, Glasbläser, Adoptivsohn, naiver-Träumer? Aviv geht durch sein Leben und lässt sich gefühlt von jedem den er trifft, auf sehr philosophische Art und Weise, die Welt erklären. Er selber scheint wenig eigene Meinung zu haben und ist ansonsten auch ziemlich uninteressant.

Genau so könnte ich jetzt noch eine Weile weiter machen, aber das lasse ich jetzt. In diesem Buch war es mir entweder immer zu viel oder zu wenig, nie die richtige Stimmung für mich . Schade, aber für mich wirkte die ganze Geschichte nur wie ein schlechter Abklatsch von "Das Parfüm" aufgehübscht mit philosophischen Ansätzen.