Eine skurrile Reise vor tropischer Kulisse

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mycloudy Avatar

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Um ihre Ehe zu retten,verbringen Hugo und Judith mit Tochter Ava eine Woche in einem 5 Sterne All Inclusive Cluburlaub.
Die Sonne scheint,die Cocktails schmecken und die Hotelangestellten sind sehr aufmerksam und lesen den Gästen alle Wünsche von den Lippen ab.
Wäre da nicht ein am Strand gestrandeter Wal,der die Luft der gesamten Küstenregion verpestet.
Doch damit nicht genug.Je länger das Ehepaar Zeit im Urlaubsidyll verbringt,desto mehr Risse tun sich hinter der vermeintlichen perfekten Fassade auf und desto tiefer werden die Risse ihrer Liebe spürbar und sichtbar.
Gelingt es ihnen,nicht zuletzt ihrer Tochter zuliebe,ihre Ehe zu retten?

Paul Ruban schafft mit „Der Duft des Wals“ eine unterhaltsame,wenn auch über weite Teile nachdenklich stimmende Geschichte,die nur so vor absurden Momenten und skurrilen Charakteren trotzt.
Die Kapitel sind kurz gehalten und wechseln jeweils die Perspektiven der Hauptcharaktere,sodass man einen guten Einblick in deren Gefühlswelt bekommt.
Der Autor widmet sich in seinem Roman wichtigen Themen wie Umweltverschmutzung,Korallensterben oder Ausbeutung von Arbeitskräften,um nur einige zu nennen und webt sie geschickt in die Story ein.
So kann der Wal ebenfalls als Metapher für eine verrottete und kaputte Gesellschaft verstanden werden.

Fazit: Wer sich vor einer ausgefallenen Story mit Tiefgang nicht scheut,ist mit diesem Roman bestens bedient.