Es stinkt zum Himmel!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
finebouche Avatar

Von

Paul Ruban hat den Roman aus abwechselnden Sichtweisen der Hauptprotagonisten geschrieben: ein Ehepaar mit Kind = Judith, Hugo, Ava (im Urlaub), Céleste eine Stewardess (ebenfalls im Urlaub) und Waldemar mit Belén, zwei Hotelangestellte.
Die Figuren sind gut beschrieben, die Hintergründe der verschiedenen Probleme nachvollziehbar und der Leser nimmt teil am Gefühlschaos. Alle Protagonisten leiden unter dem unbeschreiblichen Gestank des toten Wals. Kein noch so absurder Versuch, den Geruch einzudämmen, hat Erfolg. So wie der Gestank ständig präsent ist, lassen sich auch die Probleme des Ehepaars und der Stewardess nicht verdrängen. Die Idee, dass sich alles in einem traumhaften Ambiente bessern würde, ist eine Illusion und das Ende des Romans bringt das zu einem einigermaßen überraschenden Ergebnis.
Ich bin nicht ganz überzeugt von Herr Rubans Roman. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung alles andere als langweilig, aber trotz allem fehlt mir etwas, das ich nicht ganz ausdrücken kann. Vielleicht hätte eine Spur mehr Humor das Buch aufgepeppt. Von mir deshalb "nur" drei Sterne. Doch für Leser von Gesellschaftsromanen kein schlechter Griff.
Mich hat die Qualität des Buches sehr gefreut (im Gegensatz zu manch anderem- Kompliment an den Aufbau-Verlag), genau wie die ausgefallene Farbe des Hardcover.