Stinkendes Ende einer Ehe – skurril und unterhaltsam erzählt

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jessi2712 Avatar

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Worum geht’s?

Kann eine Urlaubsreise eine Beziehung kitten, die eigentlich längst am Ende ist? Nachdem die Paartherapie keine Erfolge brachte, starten Judith und Hugo mit ihrer kleinen Tochter Ava einen letzten Versuch. Ein Luxusurlaub in einem Ressort in Mexiko soll retten, was eigentlich nicht zu retten ist. Leider explodiert schon am ersten Morgen ein toter Wal am Strand. Während die Hotelangestellten alles tun, um den Gestank irgendwie zu beseitigen, damit die schöne, heile Urlaubswelt für die Gäste erhalten bleibt, geht die Ehe der beiden mit zunehmendem Gestank und trotz Nasenklammern immer weiter den Bach runter – bis hin zur abschließenden Katastrophe.

Wie war’s?

Selten habe ich mich von einem Roman zum Thema Beziehungs-Aus so gut unterhalten gefühlt wie vom »Der Duft des Wals«. Dafür sind vor allem die äußerst skurrilen Charaktere verantwortlich. Von Flugbegleiterin Céleste mit ihrem Bedürfnis nach Selbstgeißelung, die vom Geist einer verstorbenen Passagierin heimgesucht wird, über Waldemar, der vom Hotelchef beauftragt wird, den Gestank loszuwerden, und dabei zu ungewöhnlichsten Mitteln greift, bis hin zu Belén und ihren Schlafanfällen aufgrund ihrer Narkolepsie und einem kleinen Nasenbären. Trotz vieler tragischer Momente musste ich beim Lesen immer wieder lachen.
Einzig und allein das schreckliche Ende des Ressorts war mir doch einen Tick zu dick aufgetragen.

Fazit

Ein unterhaltsamer Roman, den man nur ungern aus der Hand legt. Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung!