Beklemmende Hitze des Sommers

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beachflower Avatar

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„Der dunkle Sommer“ von Vera Buck ist ein Thriller, der mir im Gedächtnis bleiben wird.
Für den Preis von nur einem Euro pro Haus sollen verlassene Dörfer auf Sardinien wiederbelebt werden. Tilda hat von diesem Ort von einem Zeitungsartikel erfahren, den ihr Vater ihr hinterlassen hat. Sie beschließt dort ein Haus zu kaufen, um vor ihrem alten Leben zu fliehen.
Wieso aber war es gerade dieser Ort, der in dem Artikel erwähnt wurde? Denn irgendetwas scheint dort nicht zu stimmen und Tilda ist nicht so alleine wie sie glaubt.
Zusammen mit Enzo, einem Journalisten, versucht sie herauszufinden was dort passiert ist.

Tilda ist eine lebensechte und komplexe Person, die ein traumatisches Erlebnis verarbeitet. Im Laufe des Buches erfährt man mehr darüber. Enzo ist zuerst ein etwas undurchschaubarer Protagonist, den ich nicht so ganz greifen konnte. Aber er wurde nahbarer im Laufe der Handlung.
Ganz im Gegenteil zum alten Dorfbewohner Silvio, dieser ist ein unfreundlicher und eher abschreckender Charakter.

Vera Bucks bildhafter und packender Schreibstil verleihen der Geschichte ein düsteres und beklemmendes Gefühl. Man spürt regelrecht die Hitze auf der Haut und die bedrückende Stimmung im Ort. Durch die eindrucksvollen Beschreibungen konnte ich mir genau vorstellen wie das Dorf und die Insel aussehen.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, hauptsächlich von Tilda und Enzo in der Gegenwart. Zwischendurch gibt es auch Kapitel aus der Vergangenheit, in denen man nach und nach erfährt was im Dorf vorgefallen ist.
Gerade zum Ende hin konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, durch verschiedene Twists war es so mitreißend, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.
Selbst das dunkel gestaltete Coverbild -mit der orangenen Neon Schrift und gleichfarbigem Farbschnitt- fängt das Düstere der Geschichte zusammen mit der Hitze des Sommers perfekt ein.

„Der dunkle Sommer“ ist für mich ein Highlight. Der Thriller konnte mich in seinen Bann ziehen und zutiefst bewegen. Das Nachwort sollte unbedingt gelesen werden, da Teile des Buches auf einer wahren Geschichte beruhen. Vera Buck hat einen Roman geschrieben, der noch lange nachhallt.
Ich kann „Der dunkle Sommer“ nur weiterempfehlen.