Dunkle Geheimnisse auf Sardinien

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mycloudy Avatar

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Um einen Neuanfang zu wagen kauft die Architektin Tilda ein Haus im verlassenen Dorf Botigalli auf Sardinien für einen symbolischen Euro.
Während der Renovierungsarbeiten lernt sie den Journalisten Enzo kennen,der Tilda auf die düstere Vergangenheit des Dorfes aufmerksam macht.Außerdem lernt sie den alten Silvio Di Nardo und dessen Pflegerin kennen,die letzten Einwohner des Gespensterdorfes.
Je länger Tilda in Botigalli wohnt,desto unwohler fühlt sie sich.Es häufen sich mysteriöse Ereignisse.In ihr Haus wird eingedrungen und alte Fotografien werden hinterlassen,eine tote Ratte wird ihr vor die Haustür gelegt und als ihr Bruder ihr einen Besuch abstattet,werden beide in der Dorfkirche eingesperrt.
Es scheint als wolle jemand die beiden aus dem Dorf vertreiben,doch wer könnte es sein?
Welche weiteren düsteren Geheimnisse birgt das Dorf?

Vera Buck hat eine spannende Geschichte konstruiert,die lose auf wahren Begebenheiten basiert.
Es geht unter anderem um Themen wie der „Entführungsindustrie“ in Italien oder Frauen,die nach Vergewaltigungen gezwungen werden ihre Peiniger zu heiraten,was in Italien bis in die 80er hinein als „matrimonio riparatore“ im Strafgesetzbuch verankert war.
Diese erschütternden zentralen Themen verpackt Buck in eine flüssig zu lesende Story,die mit vielen überraschenden und unerwarteten Wendungen aufwarten kann.
Leider wirkte die Aufschlüsselung der Geschichte auf mich etwas überkonstruiert.Enzos Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar und wenig glaubhaft.Ein Erzählstrang ist nicht ganz schlüssig.
Während in einem Kapitel Tildas Freund Daniele von der Polizei abgeführt wird,soll er zwei Kapitel später spurlos verschwunden sein.
Nichtsdestotrotz ist „Der dunkle Sommer“ ein lesenswertes Buch,da es gut recherchierte Themen jenseits des Thriller-Mainstream behandelt und ich nach dieser Lektüre das Bedürfnis verspürte mich tiefer mit diesen auseinanderzusetzen.