Dunkle Zeiten der italienischen Geschichte

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ginger Avatar

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Die Ausgangssituation klingt vertraut, gelegentlich liest man, dass italienische Dörfer durch Lockangebote für Häuser zu einem Euro wiederbelebt werden sollen. Und dies ist für Vera Buck der Startpunkt ihrer Geschichte. Tilda, schwer beladen mit ihrer eigenen Vergangenheit (die sich nach und nach offenbart), kauft eben so ein altes Haus im fiktiven Botigalli und kümmert sich um die Renovation. Sonst scheint das Dorf verlassen, wobei Tilda das Gefühl hat, nicht allein zu sein. Bald erfährt sie von Enzo, einem Journalisten, dass sich im Jahr 1982 eine Tragödie abgespielt hat, die quasi das gesamte Dorf ausgelöscht hat.
Zwei Zeitebenen, die Gegenwart, sowie die Geschehnisse 1982, werden abwechselnd vorangetragen. Die Autorin schafft eine besondere Atmosphäre, die das abgeschiedene, verfallene Dorf bildhaft entstehen lässt. Auch die etwas eckigen Charaktere werden greifbar.
Eine düstere, dennoch leicht lesbare Sommerlektüre mit einem wahren Kern, der eine beliebte Reisedestination in einem anderen Licht erscheinen lässt.