Spannung unter italienischer Hitze

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poutschie Avatar

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„Der dunkle Sommer“ ist meine Sommerbuch-Empfehlung des Jahres! Es ist das zweite Buch, das ich von Vera Buck gelesen habe, und ich bin erneut absolut begeistert.

Bereits das Cover stimmt auf das Buch ein: Der auffällige orangene Farbschnitt fällt einem sofort ins Auge, das angedeutete dunkle Haus hinter Zypressen erzeugt eine unheimliche Grundstimmung und der milchige Himmel lässt schwüle Sommerhitze erahnen. Dies ist alles sehr stimmig zum Inhalt gewählt, spielt der Roman doch in einem verlassenen Dorf auf Sardinien während der heißen Sommermonate.

Um nicht zu spoilern, gebe ich den Inhalt nicht wieder und verweise auf den Klappentext, welche für sich spricht. Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Dabei wechselt Vera Buck zwischen zwei Zeitebenen. Diese werden anfangs nicht explizit deutlich gemacht, so dass ich am Anfang kurzfristig Mühe hatte zu unterscheiden, in welchem Zeitstrang man sich eigentlich befindet. Aber schnell findet man sich rein. Die Protagonisten sind facettenreich und lebendig, der Schreibstil flüssig und spannend.

Der Autorin gelingt es, die einzelnen Erzählstränge so miteinander zu verknüpfen, dass die Spannung immer oben gehalten wird. Durch geschickte Plotttwists ist man als Leser immer wieder überrascht – ich konnte das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste wie es weitergeht.

Wirklich gut gefallen hat mir die Anlehnung der Geschichte an wahre Begebenheiten: sowohl der im Nachwort beschriebene Fall einer jungen Italienerin, als auch die Geschichte Sardiniens als einer Geschichte voller Entführungen als auch die Versuche italienischer Gemeinden, durch 1-Euro-Verkäufe etwas gegen das Dorfsterben zu tun.

Absolute Leseempfehlung!