Thriller mit Mehrwert (Hörbuch-Rezension)

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Als ihr Leben in Deutschland aus den Fugen gerät, flüchtet die deutsch-italienische Architektin Tilda nach Sardinien. In einem verlassenen Geisterdorf kauft sie eine alte Villa, um sie zu renovieren. Doch anscheinend ist das Dorf gar nicht so verlassen, wie alle annehmen. Dass mit Tildas Haus ein großes Geheimnis verknüpft ist, wird bald klar. Doch was es damit wirklich auf sich hat, weiß wohl nur der alte Silvio - und der schweigt beharrlich. Es geschehen seltsame Dinge. Als Tildas Bruder Nino sie besucht und plötzlich spurlos verschwindet, macht sich Tilda auf die Suche nach ihm und erfährt dabei Ungeheuerliches.

Meine Meinung:
Ich mag Romane, in denen wie hier die Handlung in der Gegenwart durch Rückblenden in die Vergangenheit komplettiert wird. Dabei fand ich die gegenwärtigen Ereignisse zunächst gar nicht so spannend. Die Geschichte brauchte für meinen Geschmack ein wenig zu lang, um richtig in Schwung zu kommen. Doch als es dann so weit war, musste ich das Buch in einem Rutsch beenden, weil es mich dermaßen fesselte.

Vor allem die Handlung in der Vergangenheit - im Jahr 1982 - fand ich sehr bewegend und spannend. Was damals geschah, wird intensiv und hautnah erzählt und damit Verbrechen aufgedeckt, die in Italien alltäglich waren. Vera Buck verknüpft gekonnt Fiktion mit Fakten, was das Geschehen umso bedrückender macht. Die Charaktere sind allesamt gut vorstellbar und tiefgründig.

Ich habe dieses Werk als Hörbuch gehört, wobei die Sprecher*innen ihre Sache wirklich gut machen. Leonie Landa, Laura Maire, Uve Teschner, Julian Mehne, Jeremias Koschorz und Lydia Herms leihen den verschiedenen Figuren ihre Stimmen. Jede*r von ihnen liest deutlich und gut betont und der jeweiligen Atmosphäre entsprechend. So macht es Spaß, sich dieses bewegende Buch, das Thriller und Familiendrama in einem ist, vorlesen zu lassen.