wunderbar düster und gut geschrieben
„Der dunkle Sommer“ ist ein fesselnder Thriller von der Autorin Vera Buck.
In „Der dunkle Sommer“ nimmt uns die Autorin mit auf eine düstere Reise nach Sardinien. Die Protagonistin Tilda stößt in den Unterlagen ihres verstorbenen Vaters auf Hinweise zu sogenannten Geisterdörfern, verlassenen Orten, deren Häuser die italienische Regierung für symbolische Preise von einem Euro verkauft, um sie wiederzubeleben. Für Tilda, die sich bewusst für ein Leben in Einsamkeit entschieden hat, scheint dies die perfekte Gelegenheit für einen Neuanfang. Zu schmerzhaft sind ihre Erinnerungen an einen Unfall und zu stark die Albträume, die sie jede Nacht heimsuchen. Doch bereits bei ihrer Ankunft in Italien wird deutlich, dass etwas in dem abgelegenen Dorf nicht in Ordnung ist. Besonders um das Haus, das sie kaufen wird, ranken sich düstere Gerüchte. Die Einheimischen schweigen darüber, aus Angst oder aus Scham vor dem was dort geschehen ist?
Gleichzeitig verfolgt Enzo, ein Journalist und Schriftsteller, ein eigenes Ziel. Er will ein Buch über die Kindesentführungen der 1980er Jahre und über den letzten Bewohner des Dorfes schreiben. Doch Silvio, der alte Mann, der alles wissen müsste, schweigt hartnäckig und scheint ihn sogar zu veräppeln. Er trägt scheinbar ein Wissen in sich, das offenbar besser im Verborgenen bleiben sollte, womöglich zum Selbstschutz?
Als plötzlich Tildas jüngerer Bruder Nino auftaucht, ist es mit der Ruhe im Geisterdorf vorbei. Tilda gewährt ihm widerwillig Unterschlupf, doch mit ihm kehren auch verdrängte Erinnerungen und alte Wunden zurück. Gerade, als sich zwischen den Geschwistern eine vorsichtige Annäherung andeutet und die Schulden von Nino in den Hintergrund treten, verschwindet Nino spurlos. Die Suche nach ihm führt Tilda und Enzo tief in die Vergangenheit, zu verstörenden Wahrheiten, die auch alles in der Gegenwart verändern.
Vera Buck gelingt es immer wieder die raue Schönheit Sardiniens einzufangen. Zunächst verströmt das Szenario sogar sommerliche Leichtigkeit mit dem Wunsch nach Freiheit und Urlaub, doch mit dem Verschwinden Ninos kippt die Stimmung drastisch in dem kleinen Dörfchen. Die Atmosphäre wird zunehmend bedrohlich und beklemmender für Tilda und auch für die umliegenden Dörfer. Vergangenheit und Gegenwart verweben sich auf kluge Weise miteinander und wir bekommen immer in kleinen Kapiteln die Hintergründe rund um die Ereignisse aus der Vergangenheit serviert.
Die Figuren sind vielschichtig und glaubhaft gezeichnet. Tilda kämpft nach einem traumatischen Unfall mit Panikattacken und Schlafstörungen – ihr Wunsch nach Rückzug und Abstand ist nachvollziehbar. Enzos Obsession, sein Buch zu schreiben, offenbart sich erst im Laufe der Geschichte, ebenso wie seine Beweggründe. Seine ständigen Versuche, Silvio zum Reden zu bringen, erscheinen zunehmend verzweifelt, obwohl er sich größte Mühe gibt.
„Der dunkle Sommer“ ist ein intensiver und atmosphärischer Thriller mit tragischen Familienverstrickungen und einer Geschichte, die tief unter die Haut geht. Im Nachwort erklärt die Autorin, was sie zu diesem Roman inspiriert hat, ein Thema, das schwer wiegt und lange nachhallt. Ein Buch, das ich absolut empfehlen kann.
In „Der dunkle Sommer“ nimmt uns die Autorin mit auf eine düstere Reise nach Sardinien. Die Protagonistin Tilda stößt in den Unterlagen ihres verstorbenen Vaters auf Hinweise zu sogenannten Geisterdörfern, verlassenen Orten, deren Häuser die italienische Regierung für symbolische Preise von einem Euro verkauft, um sie wiederzubeleben. Für Tilda, die sich bewusst für ein Leben in Einsamkeit entschieden hat, scheint dies die perfekte Gelegenheit für einen Neuanfang. Zu schmerzhaft sind ihre Erinnerungen an einen Unfall und zu stark die Albträume, die sie jede Nacht heimsuchen. Doch bereits bei ihrer Ankunft in Italien wird deutlich, dass etwas in dem abgelegenen Dorf nicht in Ordnung ist. Besonders um das Haus, das sie kaufen wird, ranken sich düstere Gerüchte. Die Einheimischen schweigen darüber, aus Angst oder aus Scham vor dem was dort geschehen ist?
Gleichzeitig verfolgt Enzo, ein Journalist und Schriftsteller, ein eigenes Ziel. Er will ein Buch über die Kindesentführungen der 1980er Jahre und über den letzten Bewohner des Dorfes schreiben. Doch Silvio, der alte Mann, der alles wissen müsste, schweigt hartnäckig und scheint ihn sogar zu veräppeln. Er trägt scheinbar ein Wissen in sich, das offenbar besser im Verborgenen bleiben sollte, womöglich zum Selbstschutz?
Als plötzlich Tildas jüngerer Bruder Nino auftaucht, ist es mit der Ruhe im Geisterdorf vorbei. Tilda gewährt ihm widerwillig Unterschlupf, doch mit ihm kehren auch verdrängte Erinnerungen und alte Wunden zurück. Gerade, als sich zwischen den Geschwistern eine vorsichtige Annäherung andeutet und die Schulden von Nino in den Hintergrund treten, verschwindet Nino spurlos. Die Suche nach ihm führt Tilda und Enzo tief in die Vergangenheit, zu verstörenden Wahrheiten, die auch alles in der Gegenwart verändern.
Vera Buck gelingt es immer wieder die raue Schönheit Sardiniens einzufangen. Zunächst verströmt das Szenario sogar sommerliche Leichtigkeit mit dem Wunsch nach Freiheit und Urlaub, doch mit dem Verschwinden Ninos kippt die Stimmung drastisch in dem kleinen Dörfchen. Die Atmosphäre wird zunehmend bedrohlich und beklemmender für Tilda und auch für die umliegenden Dörfer. Vergangenheit und Gegenwart verweben sich auf kluge Weise miteinander und wir bekommen immer in kleinen Kapiteln die Hintergründe rund um die Ereignisse aus der Vergangenheit serviert.
Die Figuren sind vielschichtig und glaubhaft gezeichnet. Tilda kämpft nach einem traumatischen Unfall mit Panikattacken und Schlafstörungen – ihr Wunsch nach Rückzug und Abstand ist nachvollziehbar. Enzos Obsession, sein Buch zu schreiben, offenbart sich erst im Laufe der Geschichte, ebenso wie seine Beweggründe. Seine ständigen Versuche, Silvio zum Reden zu bringen, erscheinen zunehmend verzweifelt, obwohl er sich größte Mühe gibt.
„Der dunkle Sommer“ ist ein intensiver und atmosphärischer Thriller mit tragischen Familienverstrickungen und einer Geschichte, die tief unter die Haut geht. Im Nachwort erklärt die Autorin, was sie zu diesem Roman inspiriert hat, ein Thema, das schwer wiegt und lange nachhallt. Ein Buch, das ich absolut empfehlen kann.