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kuddel Avatar

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Tristan ist mit seinen Eltern und sieben Geschwistern aus dem Kosovo quer durch Europa nach Belgien geflohen. Hier leben sie nun in einer kleinen Wohnung. Das Trauma der Familie ist nicht auf den ersten Blick sichtbar, wird aber beim Lesen spürbar. Tristan bemüht sich in Belgien anzukommen. Er sitzt in der Schule neben Jimmy, mit dem er sich anfreundet. Jimmy ist ein Außenseiter mit Sammelleidenschaft für Flippos, die den Chipstüten beiliegen. Sein Vater hat die Familie verlassen und er lebt mit seiner Mutter allein in einem Haus. Die Lebenssituationen der Kinder sind sehr gegensätzlich, aber sie können dies in ihrer Freundschaft gut überbrücken. Es wird gut herausgearbeitet, das die äußeren Gegebenheiten hier keine große Rolle für die Jungen haben. Als Tristans Familie die Abschiebung droht, spitzt sich die Handlung zu. Auf den 125 Seiten gelingt es der Autorin ein Drama glaubhaft und fesselnd zu entwickeln. Die Geschichte soll auf einer wahren Begebenheit beruhen. Die Themen Flucht, Asyl, Abschiebung und Migration sind leider noch immer aktuell. Hier wird aus dem Blickwinkel eines Kindes erzählt, was interessant ist, dennoch hätte ich mir an einigen Stellen etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Der Titel und die Covergestaltung erklären sich aus der Handlung, was mir gut gefällt.