Gewaltiger Kurzroman

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maza_e_keqe Avatar

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Jimmy ist ein einsamer 11-jähriger Junge, bis Tristan in seine Klasse kommt. Tristan ist mit seinen 7 Geschwistern und Eltern aus dem Kosovo geflohen und lernt mit Jimmys Hilfe Niederländisch und die Gepflogenheiten in seiner neuen Heimat kennen.
Ich fand es anfangs verwirrend, dass mit Belgischen Francs bezahlt wird. Die Handlung spielt also vor der Währungsreform. Es werden die politischen Hintergründe der Kosovo-Krise erwähnt und einigermaßen kindgerecht beschrieben.
Die Autorin hat eine ganz besondere Art Spannung in ihren Geschichten aufzubauen. Ich spürte beim Lesen, dass es viel mehr als eine nette Kindergeschichte über Freundschaft zu einer Flüchtlingsfamilie werden würde und bis zur letzten Seite, bis zum letzten Satz steigt die Aufregung und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der titelgebende "ehrliche Finder" ist Jimmy selbst, der sich als Sammler und Finder von Dingen sieht. Trotzdem fand ich den Titel nicht so richtig passend zur Geschichte, weil er abgesehen vom ersten Kapitel kaum eine wesentliche Rolle spielt.
Das Buch handelt ganz besonders von Freundschaft, vom Anderssein, von Familie und den Gedanken, die sich ein Kind zum Thema Flucht, Flüchtlinge und zu noch so vielen anderen Dingen macht.
Fazit: gewaltiger Kurzroman, dessen Geschichte sich langsam aufbaut, aber unerwartet endet.