Schockierend, aber auch vorhersehbar

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prinzessinbutterblume Avatar

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Der ehrliche Finder - das ist Jimmy, Drittklässler, Außenseiter und Einzelkämpfer, bist eines Tages Tristan in seine Klasse kommt. Tristan ist aus dem Kosovo geflüchtet und hat eine große Familie in der alle Zusammenhalten, eine Familie wie auch Jimmy sie gerne hätte. Jimmy kümmert sich um Tristan und auf einmal hat er das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Bis dann eines Tages ein Anruf von Tristan kommt, der eine Katastrophe in Gang setzt ...

"Der ehrliche Finder" ist ein kurzes Buch, das ich in einem Zug weggelesen habe. Es war unterhaltsam, aber hat mich leider nicht ganz so in seinem Bann gehalten, wie erhofft. Dafür, dass die Geschichte so kurz ist, gibt es ein relativ großes Personal, aber Lize Spit schafft es trotzdem die meisten Figuren gut einzuführen.

Die Handlung war leider relativ vorhersehbar. Ich bin ganz ehrlich, da hatte ich mehr erwartet. Auch das Ende war kein überraschender Twist, sondern ist ganz genauso eingetroffen, wie auch schon abzusehen war und das hat dem ganzen für mich dann leider ein bisschen die Wucht genommen.

Das Thema Abschiebung und Flucht ist auf jeden Fall wichtig und gerade auch was den Alltag der Familie aus dem Kosovo anbelangt, gab es hier sehr spannende Einblicke, die ehrlich schockiert haben, genau so wie ihr Verhalten, wenn es um Assoziationen zu Flucht und Krieg geht, wenn die Traumata ans Licht treten. Das war für mich auch die stärkste Seite an dem Buch, stärker als die Handlung rund um den ehrlichen Finder.

Insgesamt ein Buch, das man gut lesen kann, das ein paar interessante Einblicke gibt, aber auch recht vorhersehbar und ohne großen Aha-Moment.