Aufstieg und Fall in der Kultur- und Medienlandschaft
Hella Renata Karl ist Feuilletonchefin einer Berliner Zeitung und sorgte kürzlich mit einem vernichtenden Artikel über den Theaterintendanten Kai Hochwerth für dessen Karriereende. Nach seinem spektakulären Suizid in der Sydney Opera in Australien brach ein Shitstorm über Hella herein. Anfangs hoffte sie noch, dass die Wogen sich schnell glätten würden, doch schließlich wurde sie von ihrer Zeitung freigestellt. Die gleichen Menschen, die von ihr eine Steigerung der Auflage gefordert hatten und sie erst zum Verfassen des reißerischen Artikels getrieben hatten, ließen sie jetzt im Stich. Für Hella, die ihr ganzes Leben ihrer Karriere untergeordnet hat, ist das nicht hinnehmbar. Nach ersten Zweifeln, ob sie tatsächlich Schuld am Tod Hochwerths trägt, beginnt sie, um ihre Rehabilitation zu kämpfen. Sie nutzt ihre Kontakte, um entlastende Informationen zu sammeln.
Da die Handlung ausschließlich aus Hellas Perspektive und ihren Gedanken erzählt wird, offenbaren sich hier auch unangenehme Charakterzüge. Hella denkt voller Verachtung über die Menschen, die ihr nützlich sind, und hat keinerlei Skrupel, sie für ihre eigenen Interessen einzusetzen. Auch in ihrem Privatleben lässt sie keine echte Nähe zu. Obwohl sie seit Jahren mit T. zusammenlebt, dessen Name nur abgekürzt wird, steht für Hella die sexuelle Beziehung im Vordergrund. Als sie schließlich doch mehr Nähe und Unterstützung sucht, ist es bereits zu spät.
Die Buchpreisträgerin von 2021 überzeugt auch in ihrem neuesten Roman sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Besonders beeindruckend ist, dass der Lesefluss trotz der vielen eleganten und anspruchsvollen Formulierungen nicht beeinträchtigt wird. Die Charaktere, vor allem Hella und Kai Hochwerth, werden langsam entwickelt. Ihr familiärer Hintergrund ist vergleichbar: Beide haben sich in einem Bereich hochgearbeitet, zu dem sie ursprünglich keinen Zugang hatten. Trotz des anklagenden Zeitungsartikels pflegen sie in der Vergangenheit eher einen freundschaftlichen Umgang. Sympathieträger sind beide nicht unbedingt, doch im Gegensatz zu Hochwerth hat sich Hella keiner wirklichen Verfehlung schuldig gemacht.
Der Kulturbetrieb wird vielleicht etwas zu plakativ dargestellt, obwohl ähnliche Vorfälle von Machtmissbrauch in der Realität hinreichend bekannt sind.
„Der Einfluss der Fasane“ ist ein lesenswerter Roman, der sowohl sprachlich anspruchsvoll als auch angenehm leicht zu lesen ist. Er erzählt die Geschichte einer Frau, die sich aus eigener Kraft eine bemerkenswerte Karriere aufgebaut hat – in einer Welt, in der Ruhm und Absturz eng beieinanderliegen.
Da die Handlung ausschließlich aus Hellas Perspektive und ihren Gedanken erzählt wird, offenbaren sich hier auch unangenehme Charakterzüge. Hella denkt voller Verachtung über die Menschen, die ihr nützlich sind, und hat keinerlei Skrupel, sie für ihre eigenen Interessen einzusetzen. Auch in ihrem Privatleben lässt sie keine echte Nähe zu. Obwohl sie seit Jahren mit T. zusammenlebt, dessen Name nur abgekürzt wird, steht für Hella die sexuelle Beziehung im Vordergrund. Als sie schließlich doch mehr Nähe und Unterstützung sucht, ist es bereits zu spät.
Die Buchpreisträgerin von 2021 überzeugt auch in ihrem neuesten Roman sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Besonders beeindruckend ist, dass der Lesefluss trotz der vielen eleganten und anspruchsvollen Formulierungen nicht beeinträchtigt wird. Die Charaktere, vor allem Hella und Kai Hochwerth, werden langsam entwickelt. Ihr familiärer Hintergrund ist vergleichbar: Beide haben sich in einem Bereich hochgearbeitet, zu dem sie ursprünglich keinen Zugang hatten. Trotz des anklagenden Zeitungsartikels pflegen sie in der Vergangenheit eher einen freundschaftlichen Umgang. Sympathieträger sind beide nicht unbedingt, doch im Gegensatz zu Hochwerth hat sich Hella keiner wirklichen Verfehlung schuldig gemacht.
Der Kulturbetrieb wird vielleicht etwas zu plakativ dargestellt, obwohl ähnliche Vorfälle von Machtmissbrauch in der Realität hinreichend bekannt sind.
„Der Einfluss der Fasane“ ist ein lesenswerter Roman, der sowohl sprachlich anspruchsvoll als auch angenehm leicht zu lesen ist. Er erzählt die Geschichte einer Frau, die sich aus eigener Kraft eine bemerkenswerte Karriere aufgebaut hat – in einer Welt, in der Ruhm und Absturz eng beieinanderliegen.