Mitschuld?

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Bei diesem Roman hat mich zunächst der Titel neugierig gemacht. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber der Klappentext klang spannend.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Hella Karl, Feuilletonchefin einer großen Zeitung. Sie erfährt, dass ein bekannter wie umstrittener Theaterintendant, über den sie zuletzt noch einen kritischen Artikel verfasst hatte, sich das Leben genommen hat. Nun fragt sich die Kulturjournalistin, ob sie zumindest eine Mitschuld an dessen Selbstmord trägt oder ihn gar in den Tod getrieben hat.

Diese Fragestellung und die Aufarbeitung der Vorgeschichte fand ich sehr spannend, auch, weil sie Einblicke in die Kulturszene lieferte. Mir wäre es jedoch lieber gewesen, hätte sich die Autorin darauf beschränkt und nicht zugleich noch ihre eigene Beziehung und dabei insbesondere ihr Sexleben unter die Lupe genommen. Das war mir persönlich etwas viel, auch wenn es vielleicht typisch für den Stil der Autorin ist.

Ich habe das Hörbuch angehört, das von der Verfasserin selbst eingesprochen wurde, was es sehr authentisch macht. Das Lesetempo war dabei angenehm, sodass man der Handlung gut folgen kann.