nicht überzeugend
Puh, durch diese beiden Bücher habe ich mich eher durchgequält, als dass ich sie wirklich genießen konnte – daher nur zwei kurze Einblicke, bevor ich sie wieder aus meinem Gedächtnis verbanne:
2) Der Einfluss der Fasane
Hella Karl, prinzipientreue Feuilletonchefin, deckt in einem Artikel die sexistischen Machenschaften eines Theaterintendanten auf – kurz darauf nimmt er sich das Leben. Ein gefundenes Fressen für die Presse. Aus der Aufklärerin wird über Nacht die Schuldige, die Buhfrau der Nation. Doch der Roman wirkt über weite Strecken wie ein Bühnenbild ohne Schauspiel: Die Kulisse stimmt, die Themen sind wichtig, aber Handlung und Entwicklung bleiben weitgehend aus. Machtmissbrauch, Gewalt, Sexismus – alles wichtige Themen, doch die Umsetzung wirkt eher wie eine lästige Pflicht, die abgearbeitet werden muss. Die Charaktere? Nun ja, Hella ist alles andere als sympathisch. Eine Mischung aus Zynismus und Selbstbezogenheit, ohne je wirklich zur Selbstreflexion zu finden. Statt sich ernsthaft mit der Rolle der Medien auseinanderzusetzen, kreist sie vor allem um ihr eigenes Elend. Von einer Selbstanklage zur nächsten taumelnd, bleibt sie klischeehaft und vorhersehbar. Und dann diese Perspektivwechsel – ein wahrer Genuss! Ein Moment ist man noch in der allwissenden Erzählerperspektive, und im nächsten Augenblick wird man in Hellas Wirbelwind aus Gedanken im „Ich“ geschmissen. Ich musste mehrfach zurückblättern, um zu ergründen, welche Perspektive nun wieder das Zepter schwingt. Das Ganze ist anstrengend, langatmig und ziemlich enttäuschend. Ironischerweise hat man das Gefühl, dass die wirklich interessante Medienkritik unter den Tisch gefallen ist und Hella stattdessen als selbstverliebte Diva das Rampenlicht stiehlt.
2) Der Einfluss der Fasane
Hella Karl, prinzipientreue Feuilletonchefin, deckt in einem Artikel die sexistischen Machenschaften eines Theaterintendanten auf – kurz darauf nimmt er sich das Leben. Ein gefundenes Fressen für die Presse. Aus der Aufklärerin wird über Nacht die Schuldige, die Buhfrau der Nation. Doch der Roman wirkt über weite Strecken wie ein Bühnenbild ohne Schauspiel: Die Kulisse stimmt, die Themen sind wichtig, aber Handlung und Entwicklung bleiben weitgehend aus. Machtmissbrauch, Gewalt, Sexismus – alles wichtige Themen, doch die Umsetzung wirkt eher wie eine lästige Pflicht, die abgearbeitet werden muss. Die Charaktere? Nun ja, Hella ist alles andere als sympathisch. Eine Mischung aus Zynismus und Selbstbezogenheit, ohne je wirklich zur Selbstreflexion zu finden. Statt sich ernsthaft mit der Rolle der Medien auseinanderzusetzen, kreist sie vor allem um ihr eigenes Elend. Von einer Selbstanklage zur nächsten taumelnd, bleibt sie klischeehaft und vorhersehbar. Und dann diese Perspektivwechsel – ein wahrer Genuss! Ein Moment ist man noch in der allwissenden Erzählerperspektive, und im nächsten Augenblick wird man in Hellas Wirbelwind aus Gedanken im „Ich“ geschmissen. Ich musste mehrfach zurückblättern, um zu ergründen, welche Perspektive nun wieder das Zepter schwingt. Das Ganze ist anstrengend, langatmig und ziemlich enttäuschend. Ironischerweise hat man das Gefühl, dass die wirklich interessante Medienkritik unter den Tisch gefallen ist und Hella stattdessen als selbstverliebte Diva das Rampenlicht stiehlt.