Phasianus colchicus

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kniga Avatar

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Antje Rávik Strubel ist ein Sprachtalent ohne Gleichen. Ihre Gabe mit Worten das Mystische im Geschriebenen zu erschaffen ist mittlerweile legendär. Ich bin fasziniert davon, wie viel Antje Rávic Strubel auf wenig mehr als 200 Seiten erzählen kann - es ist nicht eine Story, es sind mehrere, die diese ausgesprochen dichte Handlung beinhaltet. Es wird eine vielschichtige und hochaktuelle Geschichte über Machtstrukturen, mediale Inszenierung und die zerstörerische Dynamik öffentlicher Diskurse erzählt. Eindrucksvoll greift die Autorin in ihrem Roman sowohl die #MeToo-Debatten als auch die Dynamik von Skandalisierung und Empörungskultur auf. Respekt und Achtung vor dieser Leistung! Zu dem Talent der Autorin gehört es auch Sachen wegzulassen: statt klare Antworten zu liefern, entwirft Strubel ein vielschichtiges Bild voller Ambivalenzen, das die Komplexität der Themen widerspiegelt. Es ist nicht nur eine fesselnd erzählte Geschichte, sondern auch ein subtiles politisches Statement über unsere Verantwortung im Umgang mit Wahrheit und Macht.

Mein Fazit: kaufen! Ein sprachgewaltiger, intensiver, fordernder und in jeder Hinsicht lohnenswerter Roman.