Zu umstrukturiert

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nirvia Avatar

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Leider konnte mich Der Einfluss der Fasane überhaupt nicht überzeugen, obwohl das Thema – Machtmissbrauch – zweifellos wichtig ist. Die Geschichte rund um Hella Renata Karl, eine Journalistin mit Schuldgefühlen nach dem Suizid eines von ihr entlarvten Theaterintendanten, bleibt für mich zu oberflächlich. Hella verliert sich in endlosen Gedankenschleifen, kreist um sich selbst und bleibt dabei seltsam fremd. Auch die anderen Figuren wirken eher wie Karikaturen als echte Menschen.

Inhaltlich reiht sich Klischee an Klischee, ohne die Strukturen, um die es eigentlich gehen sollte, wirklich zu durchdringen. Statt echter Tiefe gibt es vage Symbolik – etwa die allgegenwärtigen Fasane – deren Bedeutung sich nie wirklich erschließt. Sprachlich ist das Buch zwar gelungen, aber Stil reicht nicht aus, wenn Aussage und Wirkung fehlen. Für mich eine verpasste Chance, ein drängendes Thema wirklich ernsthaft zu behandeln.