Der eiserne Sommer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
herbert grießhammer Avatar

Von

Es beginnt mit einem Prolog: München, Herbst 1913. Tagebuchmäßig schildert ein Offizier das damalige Leben. Adel und Offizierskorps trifft sich in verschiedenen Etablissements. Private Soupers und Einladungen werden beschrieben. Dabei geht es eigentlich ständig um die Themen Frauen und Geld. Man hat den Eindruck, dem Schreiber des Tagebuchs sind die meisten Ereignisse zuwieder. Aus dieser ablehnenden Haltung heraus übernimmt er von seinen Vorgesetzten den Auftrag, jemand zu bespitzeln. Wie oder was das sein soll, bleibt im Dunkeln. Die Tagebuchaufzeichnungen und damit der Prolog enden im Frühjahr 1914. Es folgt ein Sprung in den Sommer 1914. Ein gutgekleideter Herr, offenbar von Adel, hat eine Verabredung in einem Münchner Cafe. Es ist bereits Abend. Sichtlich nervös erwartet er seinen Besucher, denn er soll von ihm Geld erhalten. ER will damit ins Ausland fliehen. Warum er Deutschland verlassen soll und wofür er Geld bekommt, wird nicht erwähnt. Der Besucher erscheint nicht. Stattdessen erhält der Adlige eine telefonische Nachricht, daß er zur Ludwigsbrücke kommen soll. Als er an der Brücke ankommt, wird er von hinten niedergeschlagen. Bewußtlos stürzt er eine Treppe hinab. Ist er tot?

Oberinspektor Klotz von der Kripo München soll zusammen mit seinem Vorgesetzten in Berlin einen Vortrag über die Situation in München halten. Dazu soll ihm Kommissär Reithmeyer entsprechende Unterlagen vorbereiten. Da erreicht sie die Nachricht von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand. Was bedeutet das für die damaligen, unsicheren Zeiten? Noch ist von Krieg keine Rede. Da wird Kommissär Reithmeyer zu einem Leichenfund gerufen. An der Ludwigsbrücke wurde ein toter Mann entdeckt.

Die Leseprobe schildert zunächst das Leben der seinerzeitigen Münchner Schickeria. Die Darstellung erlaubt es dem Leser, sich gut vorzustellen, wie es damals so war. Und wie es vielleicht auch heute noch ist. Geld regiert eben die Welt, das ar immer schon so. Der Autor versteht es, den Leser sofort in seinen Bann zu ziehen. Auch die damalige Arbeit der Kripo wird so geschildert, wie man es von damals kennt. Es wurde sehr stark unterschieden zwischen Vorgesetzten und Untergebenen. Doch wie wird sich die Geschichte weiterentwickeln? Und welchen Einfluß wird der Ausbruch der Ersten Weltkrieges auf das weitere Geschehen haben? Das ganze Buch wird Antworten auf alle Fragen geben. Es wird wohl interessant zu lesen sein.