Polizeiarbeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg

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tinschetier Avatar

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Zunächst möchte ich sagen, dass ich schon nach dem Lesen des Klappentextes gespannt war, wie die Handlung wohl geschildert sein würde.
Die Handlung beginnt mit tagebuchähnlichen Auszügen aus dem Leben eines Offiziers. Der Leser wird dabei komplett ins kalte Wasser geworfen. Ich fand es stellenweise schwierig sich in die Erzählung hineinzuversetzen und zu verstehen, in welcher Beziehung der dortige Protagonist zu den verschiedenen Persönlichkeiten steht. Daran schließt sich eine Erzählung des späteren Toten und dessen letzten Stunden an. Auch hier beginnt die Handlung sehr plötzlich, jedoch sind die Geschehnisse durch eine detailliertere Beschreibung leichter nachvollziehbar. Wie auch schon im Abschnitt zuvor wird nicht weiter über den jeweiligen Protagonisten bekannt, weshalb man weiterhin gespannt sein kann, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird und wie die einzelnen Teile zusammenhängen. Der dritte Abschnitt beinhaltet eine klassische Darstellung des ermittelnden Kommissars und dessen vorherigen Aufgaben und Arbeitsweise. Was diese Beschreibung jedoch interessant und außergewöhnlich macht, ist der zeitliche Rahmen (kurz vor dem Ersten Weltkrieg), der aus Krimimalromanen eigentlich so gut wie gar nicht bekannt ist.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Leseprobe sehr gut gefallen hat, da sie durch ihre Einzigartigkeit in der zeitlichen Einordnung überzeugt. Der Schreibstil ist den jeweiligen Protagonisten gut angepasst, weshalb es dem Leser nicht schwer fällt, mit jedem Abschnitt zwischen den handelnden Personen zu wechseln. Allgemein ist alles sehr verständlich, auch wenn die Sprache teilweise den zeitlichen Gegebenheiten angepasst ist und daher zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erscheint.