Ein Kommissar, das Militär und viele Vertuschungen

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bluesky_13 Avatar

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INHALT
Das Buch beginnt 1914 in München als die Bevölkerung gerade das 100 jährige Bestehen des königlichen Leibregiment feiert.

Während der Kommissar Reitmeyer mit dem Oberinspektor verschiedene Dinge bespricht, stürmt der Kriminalassistent Steiger mit der Zeitung ins Büro.
Dort steht, dass der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Sarajewo einem Attentat zum Opfer fielen. Sie wurden ermordet als sie dort durch ein Gebiet fuhren, in einem offenen Wagen. Der Anschlag galt auf jeden Fall dem Thronfolger und das war gar nicht gut.

Reitmeyer sollte für den Oberinspektor Statistiken für dessen Vortrag in Berlin ausarbeiten, doch er sollte auch die Kriminalität der Soldaten weglassen. Selbst wenn Soldaten in ein Verbrechen verwickelt sind, hat die Polizei nicht das Recht sie zu befragen. Die Soldaten unterliegen wohl nicht der Macht der Polizei.

Im aktuellen Fall, ein junger Mann wird tot am Isarufer gefunden, ist wohl auch ein Leutnant verwickelt. Doch Reitmeyer kann und darf ihn nicht befragen und selbst wenn er es tun würde, müsste der Soldat nichts sagen.

Reitmeyer hat Stress, denn er soll neben dem aktuellen Fall auch noch den Vortrag vorbereiten. Alles scheint ihn im Moment überflüssig, da der Fall eine interessante Richtung einschlägt.

AUTORIN
Angelika Felenda ist in Nördlingen geboren, sie hat Geschichte und Germanistik studiert und sie arbeitet derzeit als Übersetzerin in München. Der eiserne Sommer ist der Auftakt zu einer Serie im den Kommissar Reitmeyer und ihr erster Roman.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch geht mit den Tagebucheinträgen eines Offiziers los. Man weiß nicht, um welchen Offizier es sich handelt. Diese Einträge ziehen sich durch das gesamte Werk und so bekommen wir auch einen Einblick in die Machenschaften des Militärs.

Für mich persönlich war Reitmeyer die interessanteste Person in dieser Geschichte.
Er war es eigentlich leid, immer nur herum kommandiert zu werden, aber er hatte nun auch mal Vorgesetzte. Imposant fand ich, dass er trotz allem seinen Weg ging. Er war Polizist, er hatte einen Fall zu lösen und wer darin verstrickt war, war ihm egal.

In diesem Buch geht es um mehr, als nur um den Polizisten Reitmeyer, der diverse Fälle zu lösen hat. Der erste Weltkrieg steht kurz bevor und keiner weiß so recht, was wann genau passiert. Wahrscheinlich ist da auch Unsicherheit und Angst mit im Spiel, denn keiner möchte den Krieg haben. Doch Deutschland hat nun mal das Bündnis mit Österreich und die lassen sich das bestimmt nicht gefallen, dass die Serben den Thronfolger ermordet haben. Und dann wird Deutschland sie unterstützen müssen.

Für mich steht Reitmeyer im Mittelpunkt, denn er hat einige Hürden und Schwierigkeiten zu meistern. Das ganze findet ja in München statt und die Bayern sind manchmal durchaus seht stur.
Reitmeyer muss sich mit einem ungenießbaren Bürohengst herumstreiten, mit einem neunmalklugen Polizeischüler und mit einem korrupten Polizeipräsidenten.
Über all das setzt sich Reitmeyer hinweg und er geht unbeirrt und gradlinig seinen für ihn korrekten Weg.

1914 war ein Jahr, bzw. eine Zeit, da war Homosexualität noch absolut tabu. Man wollte nicht einmal darüber sprechen, weil man es schon ekelig fand, nur daran zu denken. Trotz allem gab es auch zu dieser Zeit schon Menschen mit dieser Neigung.
Wer damals in diesen Kreisen verkehrte, musste dies im Verborgenen tun. Überhaupt wenn er zum Militär gehörte oder zu den höheren, berühmten oder besseren Kreisen gehörte. Kam es dann dennoch heraus, mussten solche Menschen auch mal mit Erpressungen leben.
Ich fand es beim lesen schon erschreckend, denn alle die schwul waren wurden nur als Subjekt betitelt. Keiner wollte den Namen der Personen nennen, so schlimm war das damals. Ich finde das schon schlimm, aber so war damals halt die Zeit, da konnte man sich so etwas nicht vorstellen.

Also die Autorin hat hier ein wahres Meisterwerk geschaffen, da es auch identische, tatsächliche Ereignisse von damals enthält. Wie zum Beispiel das Attentat von Franz Ferdinand, das fand genau da statt. Die Autorin hat gute Recherchearbeit geleistet und dem Buch so etwas Identisches gegeben. Es lässt sich wunderbar lesen und es hat auch die Spannung, die ein Krimi braucht.

Das Erscheinen des Buches könnte nicht besser gewählt sein. Ich habe das Buch ja bei Vorablesen gewonnen und deswegen konnte ich es früher lesen und in der Woche als ich es las, kamen Berichte über die Entstehung des ersten Weltkrieges. Es geschah vor 100 Jahren und es wurde darüber berichtet, das die Länder die damals beteiligt waren, jetzt für den Frieden waren und sie dachten nach 100 Jahren an die vielen Gefallenen.

Ich war über den Gewinn von diesem Buch sehr glücklich. In meinem Leseeindruck hatte ich dem Buch nur 3 Sterne für die Leseprobe gegeben. Jetzt nachdem ich das gesamte Werk gelesen habe, kann ich hier getrost die vollen 5 Sterne vergeben. Das hat die Autorin und das Buch absolut verdient.
Manchmal muss man eben das gesamte Werk lesen um genau sagen zu können, wie ein Buch ist.

Ich habe oft mir Reitmeyer mitgefiebert und war plötzlich sehr neugierig geworden, was weiterhin geschieht.
In einer Zeit, in der es zum ersten Weltkrieg kommen kann, kann das Militär es nicht riskieren, das an die Öffentlichkeit kommt, dass Soldaten schwul sind.

Dieses Buch ist es absolut wert, gelesen zu werden und ich muss sagen, ich von schon neugierig auf weitere Fälle von Kommissar Reitmeyer. Die Autorin hat hier ein Werk erschaffen, das uns neugierig macht auf viele neuen Fällen. Ein guter Auftakt und ein wunderbarer Einstieg für die Autorin.
Ich hoffe wir können noch viele Fälle von der Autorin lesen.

Das Buch hat 435 wunderbare Seiten und kostet 14,99 Euro
Die ISBN lautet: 978-3-518-46542-4

Eure Bluesky_13
Rosi