Es riecht nach Weltkrieg

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daphne1962 Avatar

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Im Jahr 1914 ist dieser historische Kriminalfall angesiedelt. Die Zeiten
damals waren noch andere, als heute. Kriminalität hat es schon immer gegeben, aber hier haben sich Erpresser auf eine ganz bestimmte Spezies abgesehen. Homosexualität konnte nur heimlich ausgelebt werden. Ausgelebt wurde sich auch reichlich unter den Männern, die in dieser Zeit beim Militär dienten. Aber sie waren ein gefundenes Fressen für Leute, die meinten mal schnell zu Geld zu kommen.

Kommissär Reitmeyer muss sich mit einem schwierigen Fall beschäftigen. Am Isar Ufer wurde eine Leiche aufgefunden. Zunächst sah es ganz nach einem Unfall aus. Der Mann war sturzbetrunken, da kann man schon mal unglücklich stürzen. Die Behören sind nicht sehr daran interessiert, den Fall aufklären zu wollen. Es geht immerhin um sehr pikantes Material. Allerdings darf er nicht gegen das Militär ermitteln. Da sind ihm die Hände gebunden. Gegen verdeckte Ermittlungen kann aber niemand was einwenden. Die Recherchen führen Reitmeyer ausgerechnet auch in das mit ihm befreundete Haus der Familie von Dohmberg. Er ist mit Lukas und Caroline von Dohmberg befreundet. Sie haben noch einen jüngeren
Bruder Franz, der beim Militär dient.

Die Autorin Angelika Felenda hat die damalige Zeit recht gut rüber gebracht, der Leser konnte sich von den damaligen Verhältnissen ein ordentliches Bild machen. Die Korrektheit und Strenge in den Behörden, die hierarchischen Kompetenzen kamen bei mir als Leserin gut an. Auch das Gehabe der jungen Offiziere beim Militär. Die Stimmung in der Vorkriegszeit war auch schon zu spüren. Allerdings entwickelte sich die Geschichte als solches in ein schwieriges Geflecht, was nicht so einfach zu verstehen war. Anfangs fand ich die Geschichte als solches plausibel und durchaus echt. Konnte dem auch noch gut folgen. Später verliefen sich einige Ansätze im Nichts und man war leicht geneigt den Faden zu verlieren. Dennoch wurde ich gut unterhalten, muss aber sagen, der 2. Band Wintergewitter hat mir besser gefallen.