historischer Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
flipfloplady007 Avatar

Von

Es ist das Jahr 1914. In Sarajewo wird Franz Ferdinand, der österreichische Thronfolger erschossen. Gleichzeitig steht Kommissär Reitmeyer in München vor einem schwierigen Fall. Die Leiche eines jungen Mannes ist gefunden worden, der vermeintlich in stark alkoholisiertem Zustand erfroren ist. Doch irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen. Die Ermittlungen führen Reitmeyer durch die verschiedensten Bevölkerungsschichten in München und auch das Militär scheint involviert zu sein. Hier werden Reitmeyer jedoch alle möglichen Steine in den Weg gelegt, denn gegen das Militär darf er nicht ermitteln. Und auch Reitmeyers Chef scheint in die Sache involviert, denn er möchte die Ermittlungen gemein halten. Doch was steckt hinter alle dem und wieso ist der junge Mann wirklich gestorben?

Inhalt:
Die Geschichte, die das Buch erzählt, hat mir an sich gut gefallen. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, ist wirklich gut, denn sie lockt den Leser das ein oder andere Mal auf eine völlig falsche Fährte oder verwirrt ihn so sehr, dass er nun auch nicht mehr weiß, was er glauben soll. Was mir jedoch nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Umsetzung des Ganzen. Es werden parallel zwei verschiedene Handlungsstränge beschrieben, die am Ende zusammenlaufe. Das eine sind Kommissär Reitmeyers Ermittlungen und das andere sind Briefe verschiedener militärischer Persönlichkeiten. Anfangs konnte ich mit diesen Briefen überhaupt nichts anfangen und sie haben mich sehr verwirrt, erst am Ende passten Briefe und Ermittlungen in gewisser Weise zusammen, sodass alles Sinn machte. Dennoch konnte ich mich am Ende des Buches nicht mehr an die Briefe vom Anfang erinnern, da sie mich so verwirrt haben, dass ich den Inhalt nicht behalten konnte. Ich finde die Briefe verwirren mehr, als dass sie das Buch spannender machen.

Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Ich konnte das Buch gut und flüssig lesen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Auch schafft es die Autorin eine gewisse Spannung zu erzeugen, um den Leser an das Buch zu binden. Jedoch haben die Briefe aus meiner Sicht zu große Brüche in der Handlung verursacht, da sie mich regelrecht aus dem Konzept gebracht haben, ich habe versucht sie zu verstehen und hatte aber keine Möglichkeit dazu. Ich finde die Briefe, die wahrscheinlich als Beiwerk gedacht waren, bekommen so zu viel Relevanz.

Charaktere:
Die Charaktere des Buches haben mir gefallen. Ich mag Kommissär Reitmeyer und seine Kollegen, vor allem der Polizeischüler ist mir ans Herz gewachsen, da er versucht die doch etwas gemütlichen Kommissare aus der Reserve zu locken und auch die ein oder andere unkonventionelle bzw. moderne Ermittlungsmethode vorschlägt. Ich finde er bringt einen gewissen Schwung in die Geschichte und das gefällt mir sehr gut. Wenn ich das gesamte Buch betrachte, so ist er eindeutig meine Lieblingsfigur. Aber auch die anderen Charaktere haben mir gefallen, da sie alle etwas Eigenes mitbringen und die Geschichte in irgendeiner Weise dadurch beeinflussen.

Cover und Klappentext:
Das Cover des Buches passt zum Inhalt, denn es weist sowohl auf den Zeitraum hin, in dem das Buch spielt und zum anderen, ist durch die eher düstere Gestaltung auch leicht zu erahnen, dass es sich um einen Krimi handelt. Dies hat mir gut gefallen, ich finde zwar das Cover nicht das ansprechendste, aber es passt.
Der Klappentext gibt die Handlung im groben gut wieder und bettet die Handlung auch in den geschichtlichen Hintergrund ein, dies finde ich gut gelungen. Ich finde auch, dass der Klappentext den Leser neugierig auf den Rest des Buches macht, insofern finde ich ihn gelungen.

Fazit:
Insgesamt finde ich das Buch lesenswert, jedoch haben mich die Briefe beim Lesen eher gestört, als dass sie mich beim Verständnis geholfen haben. Ich glaube, ich hätte die Briefe nur am Ende sinnvoll gefunden und hätte sie am Anfang weggelassen. Wenn man sich von ihnen jedoch nicht allzu sehr verwirren lässt, so kann das Buch sehr unterhaltsam sein, denn die Idee hinter diesem Buch ist wirklich gut. Auch die Charaktere und der Schreibstil haben mir gefallen.