München im Jahr 1914

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Der erste Fall für Kommissar Sebastian Reitmeyer spielt in den Wochen kurz vor dem ersten Weltkrieg. Der Anschlag auf das k.-u.-k.-Thronfolgerpaar ist gerade erfolgt, als es Reitmeyer mit einigen ungeklärten Todesfällen zu tun bekommt. Ein Masseur und ein Kellner sind die Opfer - und die Erkenntnis, dass es sich um Mord handelt, ist nur den umfangreichen Nachforschungen Caroline von Dohmbergs zu verdanken. Die ehemalige Schulfreundin des Kommissars hat inzwischen Medizin studiert und arbeitet nun übergangsweise in der Pathologie.
Reitmeyer möchte umfassend ermitteln, doch kann dies nicht tun, da es das Gesetz beispielsweise verbietet, dass sich die Polizei in militärische Gegebenheiten einmischt. Und stark tatverdächtig sind einige hohe Offiziere, denen nicht nur Reitmeyer, sondern auch der damalige militärische Geheimdienst homosexuelle Neigungen unterstellt. Reitmeyer darf aber eben nicht weiter nachforschen - und der geheimnisvolle Offizier, dessen Aufzeichnungen die eigentliche Geschichte immer wieder unterbrechen, möchte die Polizei scheinbar naturgemäß nicht über seine Ergebnisse informieren.
Obwohl ich historische Krimis, die in den Anfangsjahrzehnten des letzten Jahrhunderts spielen, wirklich mag, hat mich "Der eiserne Sommer" nicht überzeugen können. Viel zu langatmig, viel zu langweilig und ohne richtigen Esprit ist der Erstling von Angelika Felenda. Die Personen, auch der leicht aufmüpfige Kommissar, wecken keine Sympathien, bleiben vielfach einfach zu eindimensional, zu wenig ausgefeilt. So wird der erste Fall für Kommissar Reitmeyer wohl auch der letzte bleiben, den ich lese. Wenn mich auch interessiert, wie es mit dem vorwitzigen Polizeischüler Rattler weitergeht.