Noch Luft nach Oben

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Im Sommer 1914 brennt die Luft in Europa. Der österreichische Thronfolger ist in Serbien einem Attentat zum Opfer gefallen und das Säbelrasseln der Großmächte beginnt. In so einer Zeit steht der tadellose Ruf des Militärs für die Obrigkeit absolut im Fokus, so dass Kommissar Sebastian Reitmeyer bei der Ermittlung zu zwei Morden schnell in seine Schranken gewiesen wird. Beide Toten waren im homosexuellen Milieu unterwegs und haben wohl Offiziere mit verfänglichen Bildern erpresst. Auch der Bruder von Reitmeyers Jugendliebe Carolin von Dohmberg sollte für seiner „guten Ruf“ zahlen. So gerät Reitmeyer in die Mühlen der verschiedenen Interessengemeinschaften und weiß irgendwann nicht mehr wem er noch trauen kann.
Grundsätzlich finde ich dieses Debüt nicht schlecht. Angelika Felenda hat die Stimmung vor dem 1. Weltkrieg gut eingefangen, auch wenn ich das gesamt Thema Militär sehr schwierig finde, bzw. es nicht so mein Interesse trifft. Durch die Tagebucheinträge es zunächst unbekannten Offiziers war ich als Leser den Ermittlungen immer etwas voraus. Manchmal dauerte es mir dann einfach zu lange, bis Reitmeyer die richtigen Ideen hatte. Mit 60 Seiten weniger wäre die Geschichte daher auch gut ausgekommen. Der Vergleich mit Volker Kutschers Ermittler Gereon Rath bleibt natürlich nicht aus. Reitmeyer kann für mich da im Moment noch nicht mithalten, da ist für die Fortsetzung noch Luft nach oben!