Als Einstieg geeignet

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scherzkeks Avatar

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Vivian Dittmar hat mit „Der emotionale Rucksack“ ein Sachbuch geschrieben, das dem Leser helfen soll, mit schwierigen Situationen und emotionaler Überlastung besser zurechtzukommen.

Den dreiteiligen Aufbau des Buches finde ich gelungen:
Im ersten Teil, dem „Emotionalen Gepäck“ stellt sie die Idee eines Rucksack voller Emotionen, die ein jeder mit sich herumträgt, vor. Hier erklärt sie auch, warum manche Menschen eben weniger emotionalen Ballast mit sich herumtragen können als andere: manch einer hat eben einen riesigen Rucksack, während bei anderen das ganze eher einem Handtäschchen ähnelt.
Der zweite Teil befasst sich mit dem „bewussten Umgang“, also unterschiedliche Techniken, die die Autorin vorstellt. Hier war ich etwas enttäuscht, da vieles nur mit einer Bezugs- bzw. Vertrauensperson umzusetzen ist. Schließlich hat eben nicht jeder so eine Person in seinem Umfeld oder möchte das Ganze eigentlich mit sich selbst regeln/klären. Daher greift man meiner Meinung nach auch zu einem Buch: um sich eben nicht gleich an einen Bekannten oder einem Psychologen wenden zu müssen, sondern sich in das Thema einzulesen und zu schauen, ob man sich selbst (alleine!) helfen kann. Hier finde ich das Buch wenig hilfreich.
Der letzte Teil handelt von „emotionaler Hygiene“ wie Vivian Dittmar es nennt. Die Autorin stellt hier Überlegungen an, wie eine Welt wäre, würden alle ihre im Buch vorgestellten Techniken anwenden. Insgesamt kann man den dritten Teil als eine Zusammenfassung und Verallgemeinerung des Vorausgegangenen bezeichnen.

Das Buch lässt sich gut lesen, und wird Menschen sicherlich helfen und gute Tipps geben, meinen Ansprüchen und Vorstellungen hat es allerdings nicht ganz erfüllen können: Zum Einen stört mich die bereits angesprochene Anwendbarkeit der Techniken als „Alleinstehender“ (nicht nur um Sinne von Single zu verstehen). Darüber hinaus fehlt mir für ein Sachbuch ein Anhang. Ja, Vivian Dittmar nennt einige Quellen, auf die sie sich bezieht, allerdings erwartet man doch zumindest ein Literaturverzeichnis.

Zusammenfassend ist Vivian Dittmars Buch ein guter Einstieg in die Materie und für Leute, die wenig Wert auf die wissenschaftlichen Hintergründe legen, geeignet.