Ein deutscher Amateurfunker in den USA

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inyanmni Avatar

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Josef Klein wandert in den 1920ern nach New York aus, wo es ihn, den Amateurfunker, in den 30ern und frühen 40ern mehr oder weniger aus Versehen in die Zusammenarbeit mit dem deutschen Auslandsgeheimdienst verschlägt. Diese Arbeit beschert ihm nach dem Krieg einen mehrjährigen Aufenthalt in einem Internierungslager auf Ellis Island, bevor er 1949 die Familie seines Bruders in Neuss besuchen kann und sich schließlich in Costa Rica niederlässt.

All diese Handlungsstränge werden bereits auf den ersten Seiten angeschnitten, da die Kapitel des Buches zwischen den Schauplätzen und Zeitebenen wechseln. Diese Herangehensweise gefällt mir grundsätzlich sehr gut, aber dafür, dass dadurch einige Spannung aufgebaut wird, passiert im Endeffekt herzlich wenig. Auch Josef Klein und die anderen Figuren des Romans blieben mir eher gleichgültig.

Ich habe das Buch alles in allem trotzdem gerne gelesen, was vor allem an dem vermittelten historischen Hintergrundwissen liegt. Ich fand es sehr interessant zu lesen, welche Ausmaße das deutsche Engagement in den 1930ern und 1940ern in den USA und nach dem Krieg in Südamerika angenommen hat. Auch die Frage, inwiefern Klein mit seinem Handeln wirklich nur ein kleiner (Befehls)Empfänger war, regt zum Nachdenken an. Zusammenfassend würde ich sagen, dass mich das Buch mehr durch seine Wissensvermittlung denn als Roman überzeugen konnte.