Ein wichtiger historischer Roman über die Deutschen in Amerika zu Zeiten des 2. Weltkriegs

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duenefi Avatar

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"Der Empfänger" von Ulla Lenze ist als Hardcover mit 304 Seiten im Februar 2020 bei Klett-Cotta erschienen.
Es handelt sich hierbei um einen historischen Roman, in dem es um die Deutschen in Amerika zu Zeiten des zweiten Weltkriegs geht. Der Roman beruht auf einer wahren Geschichte aus dem Verwandtenkreis der Autorin.
Es geht um die Geschichte der Brüder Josef und Carl Klein, von denen Josef nach Amerika auswandert. Carl muss in Deutschland zurückbleiben, da er bei einem Unfall ein Auge verliert und keine Ausreisegenehmigung bekommt.
Josef -Joe- schlägt sich mehr schlecht als recht durch und widmet sich in seiner Freizeit seinem Hobby. Er ist begeisterter Amateurfunker und baut sich ein eigenes Funkgerät. Darauf wird die deutsche Spionageabwehr aufmerksam und so ist Joe mehr zufällig und ungewollt bald ein Agent, der Informationen nach Deutschland funkt...
"Der Empfänger" spielt in verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten, es werden im Wechsel diverse Lebensabschnitte des Josef Klein beleuchtet.
Grundsätzlich geschieht dies sehr interessant und informativ, allerdings manchmal etwas fade, da beide Brüder weder im Krieg dienen noch nationalsozialistisch oder extrem links eingestellt sind. Josef ist mehr ein Heimatloser, der seine eigene Identität sucht und doch nur benutzt wird.
Er ist ein wenig naiv und in seiner Art eher passiv, was mich beim Lesen manchmal etwas genervt hat.
Über die Rolle der Deutschen in Amerika zu dieser unseligen zeit hatte ich bisher recht wenig gewusst, daher war "Der Empfänger" für mich ein wichtiges Buch.
Ich würde es durchaus weiterempfehlen, wenn es auch nicht immer leichte und flüssige "Kost" ist.