Eine neue Perspektive auf die jüngere Vergangenheit

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Im Jahre 1939/40 beschäftigt sich der aus Deutschland emigrierte Josef Klein, mittlerweile Joe, wie er sich in Amerika nennt, neben seiner Beschäftigung in einer Druckerei, mit Amateurfunken. Er liebt Jazz und die Schwarzen in East Harlem, wo er wohnt. Er ist unpolitisch und lebt eigentlich ein nahezu unsichtbares Leben.

Bei einer Versammlung kommt er in Kontakt mit Deutschen, die ihn anheuern. Anfänglich ist Josef Klein sehr interessiert und auch imponiert (aber vielleicht auch etwas naiv) da er mit seinem Hobby, dem Funken, mehr Geld verdienen kann, als in der Druckerei. Schon bald bemerkt er jedoch, dass er als Nazi-Spion benutzt wird und möchte gerne aussteigen, was nicht einfach ist.

Nach jahrelanger Haft wird er 1949 aus den USA abgeschoben und kehrt für kurze Zeit nach Deutschland zurück.

Der Schreibstil ist flüssig, das Buch lässt sich sehr gut lesen und auch das Thema ist ein neuer Blick auf die Nazi Vergangenheit. Der Roman wird in Rückblicken in wechselnden Zeitebenen erzählt und auch an verschiedenen Handlungsorten, so dass sich die Geschichte fügt wie ein Puzzle.

Das Cover passt gut zu diesem Spionageroman, das verschwommene Bild eines Mannes, der nicht zu erkennen ist.

Die Autorin Ulla Lenze hat als Vorbild für ihren Roman ihren Großonkel Josef Klein herangezogen, jedoch betont sie, dass die Romanfigur fiktiv sei.