Sehr viel verschenktes Potential

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schokoflocke Avatar

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Für Josef Klein hat sich der American Dream nur in bescheidenen Rahmen erfühlt, trotzdem war er mit seinem Leben zufrieden, bis die Welle, die Nazis in Europa geschlagen haben auch die USA erreicht hat. Plötzlich war Josef als deutscher Einwanderer nicht mehr anonym. Von einer Seite bekommt er Misstrauern und Hass zu spüren, von anderen wird von ihm Mitarbeit für das Deutsche Reich erwartet.
Thematisch fand ich das Buch wirklich interessant, da es die Zeiten des Nationalsozialismus aus anderen, nicht so bekannten Perspektive zeigt. Leider hat mich die Umsetzung nicht angesprochen, mir fehlte der Lesefluß und die Geschichte konnte mich einfach nicht fesseln. Schon mit der Figur von Josef hatte ich paar Probleme, seine Unwissenheit war für mich nur teilweise nachvollziehbar, irgendwann müsste er doch seine Naivität ablegen und anfangen zu handeln statt nur eine Spielfigur zu sein. Der historiche Hintergrund hat mich auch nicht richtig überzeugt, es war blass und verworren und die Aussage fand ich an machen Stellen wiedersprüchlig. Ich finde wirklich schade, dass die Autorin so viel Potential verschenkt hat, es könnte eine wirklich tolle Geschichte sein...ist es aber nicht. Alles in dem Buch wirkt eindimensional und irgendwie belanglos, dabei handelt sich doch um ein so wichtiges Stück der Zeitgeschichte. Ich bin wirklich enttäuscht, dass die Geschichte nur so an der Oberfläche kratzt und nicht in die Tiefe der Problematik geht, da hab ich viel mehr erwartet.