Fast eine Biografie

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kikki Avatar

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Wie uns die Autorin zuvor verraten hatte, hat sie hier die Geschichte ihrer verstorbenen Tante als Roman leicht verändert erzählt. So war schon gleich klar, dass das Ganze wohl nicht auf ein Happy End zusteuern würde. Aber grade das Wissen um die wahre Begebenheit dieser Geschichte machte das Lesen so interessant.
Annas Geschichte beginnt dabei in zerbombten Münster der Nachkriegszeit, in der auch ihre Romanze mit dem verheirateten britischen Offizier Jeremy ihren Lauf nimmt. Die Umstände sind schwierig, und als Anna mit Charlotte schwanger ist, ist Jeremy aus ihrem Leben verschwunden. Sie muss ihre Tochter allein aufziehen, und ihr Leben wird nicht einfacher, zumal es vom nicht enden wollenden Kummer ums Verlassen worden sein überschattet wird.
Charlotte entwickelt sich zu einer eigensinnigen jungen Frau, war sie doch in ihrer Kindheit so einsam wie ihre Mutter. Erst nach deren Tod liest sie ihrer beider Lebensgeschichte, und kann endlich erkennen, warum alles so schief gelaufen ist, wie es ist...
Einmal mehr konnte ich mit dieser Geschichte den schönen, bildhaften Erzählstil der Autorin bewundern. Man hat sich bei Lesen ganz in die Zeit hineinversetzt gefühlt. Aber, wie soll ich sagen, wirklich Freude kam dabei nicht auf, dafür war das Ganze zu düster. Keinem der Protagonisten war wirklich Glück beschieden, aber das war wohl auch nicht möglich, das Leben ihrer Tante hatte so etwas nun mal vorgegeben.
Gut erzählt war es aber allemal!