Faszinierendes Zeitporträt ♥️

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Der Roman über Anita Berber fesselt von der ersten Seite an und entführt die Leser in das Berlin der 1920er Jahre – eine Epoche voller Kontraste, in der Freiheit und Dekadenz Hand in Hand gehen. Steffen Schroeder gelingt es, das aufregende und zugleich tragische Leben einer Frau zu schildern, die ihrer Zeit weit voraus war und an ihren eigenen Idealen zerbrach.

Anita Berber wird als schillernde Persönlichkeit dargestellt, die den Tanz zur Kunstform erheben wollte, während die Gesellschaft nur den Skandal sah. Die Rückblenden zu ihrer geliebten Großmutter Lu, zu Begegnungen mit Größen wie Fritz Lang, Marlene Dietrich und Otto Dix, schaffen ein dichtes, atmosphärisches Zeitbild. Besonders berührend sind die Passagen, in denen Anita ihre verlorene Liebe und die Sehnsucht nach ihrem Vater reflektiert.

Der Roman zeichnet ein nuanciertes Porträt einer Frau, die zwischen Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Erwartungen gefangen war. Die Geschichte gibt nicht nur Einblicke in das Leben einer außergewöhnlichen Künstlerin, sondern auch in eine Epoche im Wandel – geprägt von Aufbruch und Zerrissenheit.

Ein bewegender, tiefgründiger Roman, der lange nachhallt und Anita Berber als glühende Heldin einer aufregenden Zeit unvergesslich macht. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für die 1920er Jahre, Biografien starker Frauen und emotionale Lebensgeschichten interessieren.