Netter Zeitvertreib

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jennicben Avatar

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Das gelbe Cover, das mir sofort ins Auge fiel, ließ bei genauerer Betrachtung einen very-british Krimi a là Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle wegen der verschiedenen Detektivelemente vermuten. Der Klappentext und die Leseprobe zogen mich dann endgültig in den Bann.
Die Protagonistin Freya Lockwood kehrt nicht ganz gewollt in ihre Heimat zurück, denn der Antiquitätenhändler, ihr ehemaliger Mentor Arthur Crockleford, mit dem sie schon seit 20 Jahren wegen eines schwerwiegenden Vorfalls nicht mehr gesprochen hat, wird tot aufgefunden. Er ahnte, dass ihm jemand auf den Fersen ist und hinterlässt Freya vorausschauend rätselhafte Hinweise, die seinen Mord aufklären sollen. Zögerlich nimmt sie mit Hilfe ihrer Tante Carole die abenteuerliche Herausforderung an, aber auch sie schweben nun in Gefahr und dürfen niemandem trauen.
Im Prolog wird der Mord an Arthur in einem flüssigen Schreibstil, der sich durch das ganze Buch zieht, beschrieben und hinterlässt Gänsehaut und Spannung. Die anschließenden, kurzen Kapitel sind sehr anschaulich erzählt und die Perspektivenwechsel der einzelnen Figuren machen den Krimi lebendig. Häppchenweise werden Details zu Mörder und Motiv verraten, genauso die Hintergründe zum Zerwürfnis zwischen Freya und Arthur. Jedoch waren die von Freya und Carole überzeugten Vermutungen über mögliche Täter und Tathergang zum Ende hin eher verwirrend und unnötig. Die Spannung wie beim Prolog kam nicht ganz wieder auf und die Auflösung am Schluss hätte aufregender sein können. Die Autorin hinterlässt dagegen in ihrem Debüt kaum offene Fragen.
Es ist nicht die Geschichte, die ich erwartet hatte, aber alles zusammen ein gelungener Krimi mit authentischen Charakteren und etwas britischem Humor. Ich bin gespannt auf ein weiteres Buch von C. L. Miller.