Fluch oder Segen?

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sissidack Avatar

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In die Zukunft sehen zu können ist ein Gabe oder ein Fluch! Noch streiten sich die Geister darüber ob so etwas überhaupt möglich ist. Auch ich bin ein Zweifler. Wahrscheinlich fasziniert mich das Thema gerade deshalb so sehr.

Die Autorin wagt es, ein so mysteriöses Thema nicht nur in der Vergangenheit spielen zu lassen, nein, sie riskiert sogar den Sprung von der Vergangenheit in die Gegenwart und zurück.

Ein Fluch, der von einer zutiefst gekränkten, hoffnungslosen Frau ausgesprochen wird, erfüllt sich nach Jahren. Durch unglückliche Umstände trifft er genau deren Tochter und den Mann, den diese liebt. Er wird durch einen Zeitsprung in unsere Epoche versetzt; sie bleibt zurück und glaubt, ihn für immer verloren zu haben. Aber keine Angst - alles wird gut!
Ein weites Feld, welches fast unberührt bleibt, ist der Eindruck, den unsere heutige Moderne auf einen Menschen aus längst vergangener Zeit machen muss. Hier nur als einfaches Beispiel unsere Elektrizität- Im Altertum war bei natürlicher Dunkelheit die Tagesarbeit beendet. Heute reicht ein Sensor aus und künstliche Helligkeit erlaubt uns, weiterzuarbeiten. Für einen Menschen aus früheren Zeiten muss dies wie Zauberei wirken.
Dies ist keine Kritik, sondern nur eine Feststellung am Ende des Buches.

Gabriele Breuer zeigt auf, dass es in ferner Vergangenheit, genau wie in unserer Zeit, brutale und rücksichtslose Menschen gibt, doch auch Gutes und Hilfsbereitschaft zu finden sind. Die Hoffnung, dass wir uns in Richtung des Guten entwickeln, bleibt.
Ich unterstelle der Autorin ganz einfach, dass Sie nicht nur einen Roman schreiben, sondern den Leser aus zum Nachdenken anregen wollte.
Abschließend halte ich ein Kompliment für angebracht: Gabriele Breuer schreibt flüssig, leicht verständlich und sehr interessant. Es gibt keine Verständnisprobleme aufgrund komplizierter Satzbildung - ein wirklich gutes Buch also.