Schwache Fortsetzung

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poisonalice Avatar

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Man kann mich schon als Fan dieser Buchreihe bezeichnen, denn immer, wenn eine Fortsetzung angekündigt ist, bin ich voll Vorfreude. Die Thriller um den Profiler Tom Bachmann von Chris Meyer haben mich vom ersten Band an angesprochen. Wie bei den vorherigen Büchern ist das Buchcover wieder gut gelungen und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Zum Inhalt nur kurz: Tom Bachmann bekommt einen Anruf von einer alten Bekannten, die sich Sorgen um eine Freundin macht, welche sie nicht erreicht. Das letzte Lebenszeichen der Freundin, einer Influencerin, war ein merkwürdiger Post auf ihrem Internetprofil. Als Tom sich diesen genauer ansieht und feststellt, dass die junge Frau auf den Fotos bereits tot ist, befindet er sich mitten in einem neuen Fall. Zusätzlich holt ihn seine Vergangenheit auf sehr unschöne geballte Art wieder ein.

Dass ich die Figur Tom Bachmann sehr mag, vor allem aufgrund seiner eher misanthropischen und kühlen Art, muss ich nicht nochmal ausführlich erwähnen. Dies habe ich in den beiden Rezensionen zu Band 1 und 2 bereits getan. Im vorliegenden Band, spielt der Mörder bzw. aktuelle Fall eine eher untergeordnete Rolle. Das Hauptgeschehen wird von Toms Vergangenheit und dem Auftauchen seiner ehemaligen Mitschüler dominiert. Das hatte ich mir, nachdem ich die letzten beiden Bände gelesen hatte, grundsätzlich gewünscht. Es mangelt auch nicht an Brutalität und sehr bildhaften, beklemmenden Beschreibungen der Morde, trotzdem bin ich vom dritten Band mehr als enttäuscht.
Das vorliegende Buch ist fast eine Wiederholung der Vorgängerbände. Sicher, die Morde unterscheiden sich in ihrer Art und Weise, aber die Lösung erfolgt faktisch nebenbei und scheinbar mühelos. Das Auftauchen von Toms ehemaligen Mitschülern und ihre Handlungen sind sehr unrealistisch dargestellt. Ebenso endet das Buch wieder sehr plötzlich und in meinen Augen nicht besonders realitätsnah. Sicher kann man nicht alle Szenen eins zu eins in die Realität übertragen, immerhin ist es ein fiktionaler Thriller, aber ich habe einfach mehr erwartet. Tom Bachmann hätte in meinen Augen eine glaubwürdigere Handlung und bessere Fortsetzung verdient.

Mein Fazit: das Buch ist für Fans sicher lesenswert. Hat man die Vorgängerbände nicht gelesen wird es mit dem Verständnis schwierig. Grundsätzlich würde mich schon interessieren wie es mit Tom nach dem Ende dieses Buches weitergeht. Ob ich einen möglichen Fortsetzungsband lesen werde, entscheide ich, wenn es soweit ist.