Leichte Kost und kurzweilig

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antje123 Avatar

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Der sizilianische Polizist Antonio Morello wird gegen seinen Willen nach Venedig versetzt – von vielen als die schönste Stadt der Welt bezeichnet. Denn auf Sizilien ist er nach seinem letzten Einsatz, bei dem er korrupte Politiker hat verhaften lassen, nicht mehr sicher. Dort hat es die Mafia auf ihn abgesehen. Als in seinem ersten Fall in Venedig ein junger Mann ermordet wird und vieles vertuscht wird, erahnt Morello auch in dieser Stadt ein doppeltes Spiel von vielen in Machtpositionen. Was viele seiner Kollegen als Paranoia abtun, nehmen dennoch einige ernst uns ermitteln an Morellos Seite auf der Suche nach der Wahrheit.

Das Cover spiegelt wider, was dem Leser im Buch begegnen wird und stimmt den Leser auf den Inhalt ein. Und so findet sich der Leser im Venedig von Antonio Morello wieder, der ein etwas eigensinniger Zeitgenosse ist. Er hat seine Ansichten, vertritt diese und alles zusammen macht ihn auf eine bestimmte Art und Weise sympathisch. Es wäre allerdings zu hoch gegriffen zu sagen, dass man sich als Leser mit dem Ermittler identifizieren kann.
Zwar kommt der Leser gut in die Geschichte rein, doch schienen viele Dialoge und Begegnungen an einigen Stellen sehr künstlich, wodurch ich persönlich wieder einen Schritt zurückgeworfen wurde bei der Suche nach Gemeinsamkeiten. Auch wenn ich mich also gut in die Geschichte denken konnte, hatte ich doch immer das Gefühl, ein Zaungast zu sein, der von außen auf das Geschehen blickt.

Nichtsdestotrotz hat es doch Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Die Story hinter allem spiegelt das oftmals bestätigte Vorurteil gegenüber Italien in Bezug auf Korruption und die Aktivitäten der Mafia wider, doch wirft es auch einen kritischen Blick auf die Branche der Kreuzfahrten. Alles zusammen haben die Autoren gut verknüpft, sind allerdings im Nachhinein betrachten oftmals eher oberflächlich geblieben, sodass sich vieles kurz abhandeln ließ.
Für mich ist das Buch ein durchschnittliches Buch, welches amüsant war und leicht zu lesen. Was ich mich allerdings das gesamte Buch hindurch gefragt habe: Wo kommt eigentlich der Spitzname und Titel des Buches „Der einsame Hund“ genau her?