Morellos 1. Runde

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miss marple 64 Avatar

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Von Sizilien nach Venedig versetzt- daran hat Commissario Morello schwer zu knappern. In seiner Heimat ist er der Mafia aufs Füßchen getreten und wird so zum eigenen Schutz in den Norden ins Exil geschickt. Eigentlich soll in Venedig ja alles anders sein, doch schon bald stolpert er über seine erste Leiche- einen jungen Studenten, der eine Aktion gegen die riesigen Kreuzfahrtschiffe leitete. Schnell beißt sich der “freie Hund“- so Morellos Spitzname- fest, glaubt nicht an einen Mord aus Eifersucht o.ä., sondern wittert auch hier die Mafia.
Die Autoren kreieren einen neuen italienischen Kommissar, der aber wenig Neues mitbringt. Er ist nicht unsympathisch, trägt schwer an seinem persönlichen Schicksal, hadert mit seinem Leben in Venedig, hinkt aber leider anderen literarischen Figuren, die dem Fan italienischer Krimis bekannt sind, hinterher.
Die Geschichte ist unterhaltsam, durchaus aktuell mit der Umweltproblematik ,hervorgerufen durch den Tourismus, oder der Machenschaften krimineller Vereinigungen und ihrer Verstrickungen mit der Politik. Aber sie konnte mich nicht richtig fesseln. Das mag auch daraus resultieren, dass ich als Dengler-Fan die Erwartungen zu hoch gesetzt hatte. So bleibt Morellos 1. Runde für mich leider nur Mainstream.