Politischer Krimi

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Ein Kommissar, der seinen neuen Einsatzort/ Venedig nicht leiden kann und gleich am ersten Tag zu spät kommt (wenn auch aus gutem Grund) und ein Hund, der gerne Innereien frisst und der Pathologin gehört ... der Anfang von Der Freie Hund gefällt mir unheimlich gut, vor allem, als aktuelle lokalpolitische Probleme Venedigs angesprochen werden: Umweltverschmutzung, Massentourismus, unbezahlbarer Wohnraum für Einheimische, Korruption - Themen, die sich durchs Buch ziehen und mich sehr an "Venezia Autentica" erinnert, die sich im wahren Leben gegen genau diese Misstände engagieren.

Die Ermittlungen sind aus meiner Sicht sehr realistisch geschrieben, mit teilweise sehr langen Verhörungen, Rückschlägen (auch intern), und zwei großartig geschriebenen Haupt-Ermittlern, wobei ich es super finde, wie Anna als starke Frau geschildert wird, vor der alle Respekt und manchmal auch Angst haben. Große Gewaltexzesse findet man hier nicht, Spannung aber schon. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die ihre Krimis mit aktuellen, gesellschaftlichen Themen verbunden haben möchten.