Sizilien- Venedig

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luisfelix Avatar

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Der freie Hund von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo

Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht auf der Todesliste der Mafia und wird deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt. Er hasst seine Versetzung in diese stinkende Stadt, die zu laut und auch zu dreckig ist. Das Wasser total trüb und nicht das tolle Blau des Meeres um Sizilien.
An seinem ersten Arbeitstag schnappt er sich seine heißgeliebte Coppola ( Mütze) und macht sich nicht gerade gut gelaunt auf den Weg zur Polizei, nicht einmal Kaffee hatte er in seiner neuen Wohnung zur Verfügung.
In der Menschenmenge beobachtet er einen Taschendieb und verfolgt ihn. Dass er dann noch ein unfreiwilliges Bad in einem der Kanäle nimmt, um diesen Taschendieb zu verhaften, vergällt ihm seinen ersten Arbeitstag zusätzlich, da er dadurch auch noch zu spät kommt.
Die Stadt ist einfach fürchterlich und zudem ist die Stadt noch so überlaufen von Massen an Touristen, die überall im Weg herumstehen um Fotos zu machen. Ganz zu schweigen von den Kreuzfahrtriesen, mit der die Stadt auch noch zu kämpfen hat. Commissario Morello schmeckt nicht einmal der Espresso doppio.
Als Silvia, die schöne Nachbarin, ihm einige Tage später ihr persönliches, verborgenes Venedig zeigt, werden Morellos Widerstandskräfte auf eine harte Probe gestellt.
Mit großer Freude wird er von seinen Kollegen gerade nicht empfangen, es hatten sich zwei Mitarbeiter Chancen auf den Chef-Sessel ausgerechnet.
Kaum im Kommissariat angekommen wird ihm schon der erste Fall zugetragen. Ein Demonstrant wird tot aufgefunden. Wie sich später herausstellt, ist es der Sohn der Familie Grittieri, ein sehr reiche Familie in der Stadt.
Commissario Morello erweist sich als einer mit allen Wassern gewaschenen Commissario, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, schließlich hat er ja Mafia-Erfahrungen.

So charmant ich es finde, wenn Ausdrücke in der Landessprache mit in die Geschichte eingebunden werden, so war es mir etwas zu viel. Auch die Ausführungen über die Cosa Nostra, mit den vielen Namen und Daten von Verhaftungen, waren mir bei diesem speziellen Thema etwas zu detailliert.
Es gibt einige überraschende Wendungen, die mir sehr gut gefallen haben. U.a.: So einen Privatassistenten kriegen die Commissarios nicht alle Tage. Mehr sage ich nicht, um den Lesern die Spannung zu lassen.
Der Schreibstil ist mitreißend und liest sich richtig gut. Das Buch beinhaltet auch die aktuelle Politik. Das Buch vermittelt ein schönes Gefühl für Venedig. Für mich war es wie ein kleiner Urlaub. Gerade wer schon mal in Venedig war und das Lebensgefühl Italiens mag, wird das Buch sehr mögen. Es wird viel italienisch gesprochen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.