Solider Krimi

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stephaniep Avatar

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Antonio ist Kommissar und aufgrund einiger Verhaftungen ins Visier der Mafia geraten. Daher wird er nach Venedig versetzt, doch er ist sehr unglücklich darüber, da er die Lagunenstadt über alles hasst. Allen voran die Kreuzfahrtschiffe und den Massentourismus. Als dann ein Aktivist, welcher gegen die Kreuzfahrtschiffe mobilisiert, ermordet wird, erhält Antonio seinen ersten Fall in Venedig.

Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo Krimidebüt ist im Großen und Ganzen gelungen, hat allerdings ein paar kleine Schwächen. Der Krimi liest sich weitestgehend flüssig und ist oftmals sehr spannend. Leider kann diese hohe Spannung nicht durchgehend gehalten werden und flacht immer wieder deutlich ab, hier entstehen beim Lesen daher ein paar Längen. Zudem beeinträchtigen die italienischen Worte und Sätze, welche vor allem in die Dialoge eingebaut sind, den Lesefluss, da sie nicht immer übersetzt werden. Sehr gut hingegen haben mir die politischen Aspekte gefallen, welche sehr gelungen in die Handlung eingebaut werden. So finden beispielsweise die Problematik mit den Kreuzfahrtschiffen in Venedig oder die Mafia Platz im Buch. Die Auflösung des Mordfalls ist gelungen, logisch, wenn auch nicht sonderlich überraschend.

Die einzelnen Charaktere wirken gut herausgearbeitet und authentisch. Zudem sind sie teilweise sehr facettenreich, was sie besonders menschlich erschienen lässt. Allen voran der Hauptprotagonist Kommissar Antonio konnte mich mit seiner sympathischen Art komplett überzeugen.

FAZIT:
„Der freie Hund“ ist ein solider Krimi, dessen Mordermittlungen immer wieder etwas in den Hintergrund geraten. Die Spannung kann leider nicht durchgehend hoch gelhalten werden. Sehr gut gefallen mir die detailreich ausgearbeiteten Charaktere und die politischen Aspekte. Daher vergebe ich 3 Sterne!