Spannender Spaziergang durch Venedig

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Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Ein kriminalistischer Spaziergang durch meine Lieblingsstadt. Sofort springt das Bild von Kanälen, Brücken und Palazzi vor meinem geistigen Auge auf. Kommissar Morello, aus Sizilien nach Venedig versetzt, macht trotz der etwas sperrigen Art und seines Venedig-Verdrusses einen ganz sympathischen Eindruck. Der Rest vom Team ist noch etwas blas und eindimensional, aber das kann sich noch entwickeln. Unklar ist mir allerdings, warum die Zusammenarbeit zwischen Morello und seinem Stellvertreter dann doch wieder gelingt, obwohl dieser ihn als süditalienisches Arschloch bezeichnet. Der Fall ist durchaus interessant, ein junger Student, der sich gegen Kreuzfahrtschiffe engagiert, ein wichtiges Thema, das man meiner Meinung nach noch intensiver hätte betrachten können. Alles in allem ein spannender Krimi vor toller Kulisse. Was mich allerdings sehr stört, ist die fehlende Genauigkeit bei der Recherche vor Ort. Santa Maria della Salute liegt nicht auf der Giudecca sondern an der Spitze von Dorsoduro. Da es sich bei Kirche um eines der Wahrzeichen der Stadt handelt, darf das meiner Meinung nach nicht passieren und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Der bleibt auch leider nachdem ich mich etwas intensiver mit dem Blog von Petra Reski beschäftigt habe. Warum sich Textstellen hier sehr ähneln, sei dahin gestellt, aber dennoch mindert es den Gesamteindruck. Schade.