der fremde Sohn

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elohym78 Avatar

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Nachdem ihr Sohn Max ermordert wurde, bricht für die Reporterin und Star der Show Reality Check Carrie Kent eine Welt zusammen. Gemeinsam mit ihrem geschiedenen Mann Professor Brody Quinell und mit Unterstützung ihrer Freunde Fiona, Leah und des Kommissars Dennis Masters, machen sich die verstörten Eltern auf die Suche nach der Wahrheit. Ein schmerzvoller Weg, an dessen Ende eine Wahrheit lauert, die sich weder Carrie noch Brody stellen wollen.

Das Cover zeigt ein umgestürztes Fahrrade, verlassen und alleine auf einem Sportplatz. Für mich symbolisiert es Einsamkeit und Verlust. Es passt gut zu Titel und Inhalt, auch wenn es eher nach einem kleinen Kind, als nach einem Jugendlichen am Scheitelpunkt zum Mann wirkt.

Sam Hayes ist bekannt für spannende und atmeberaubende Thriller. Um so mehr verwunderte mich ihr neues Werk. Statt eines packenden Thriller wagte sich die Autorin diesmal an eine gewagte Reise in die Seele der Protagonisten. Durch diverse Zeitsprünge in die Vergangenheit des Ehepaares Carrie und Brody und ihres Sohnes Max versucht sie die Hintergründe zu beleuchten, die zu dieser grauenvollen Tat führten. Ansich ein wunderbarer Ansatz. Allerdings verhaspelte sich Sam Hayes in diesen Rückblicken und erwähnt mehr Nebensächlichkeiten, als wirklich passende Handlungen und Erklärungen. Der rote Faden geriet ins Schlingern und verlor sich stellenweise. Die ganze Atmosphere ist durchgehend düster und beklemmend. Ob das die Schule von Max ist, die Arbeit seiner Eltern oder der pure Luxus, in dem seine Mutter lebt, alles hat einen faden Beigeschmack. Dadurch erscheinen auch bedeutende Ereignisse, wie die Liebe zwischen Max und Dayna schal und ungewollt.

Die Protagonisten glänzen diesmal durch Einheitlichkeit. Alle Parteien sind gequält durch irgendwelche Ereignisse, die sich erst zum Schluss hin klären. Während des gesamten Buches lauerte irgendetwas nicht greifbares im Hintergrund. Leider wirkt dies nicht spannungsfördernd, sondern nach über der Hälfte des Buches nervig.

Mein Fazit: Ein nicht ganz so gelungenes Werk der bekannten Autorin. Düster, wenig spannend und eine ungewöhnliche Reise in das Innere der Protagonisten.