Fremde Realität

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bibrib Avatar

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Das Buch beginnt gleich mit einer grausamen Tat: der Jugendliche Max wird mehrfach niedergestochen. Seine Freundin Dayna ist bei ihm und behauptet nach Eintreffen des Rettungsdienstes total unter Schock nichts gesehen zu haben. Die Eltern des getöteten Jungen sind ebenfalls geschockt als sie von der Tat erfahren, müssen aber feststellen, dass sie ihren Sohn wohl nie wirklich kannten. Carrie, die reiche und vollkommen überhebliche Mutter von Max ist erfolgreiche TV-Moderatorin, hat alles im Griff und ist bis zur Tat extrem von sich selbst überzeugt, während sein chaotischer Vater Brody, Professor an der Uni, sich seit seiner Erblindung und Trennung von Carrrie ganz und gar gehen lässt. Max scheint weder in die eine noch in die andere Welt zu passen. Wie kam es zu dem Überfall und was gab es für Hintergründe?

Die Autorin klärt den Leser mit wechselnden Zeitsprüngen nach und nach über die Umstände auf und die Charaktere werden hier dem Leser in Beschreibung und Entwicklung sehr gut und detailiert nahe gebracht. Durch die kurzen präzisen Sätze gibt es einen schnellen Lesefluss.

Ich muss zugeben, dass ich zunächst ein etwas anderes Buch erwartet habe, wurde aber dennoch nicht enttäuscht. Bei 'Der fremde Sohn' handelt es sich weniger um einen Krimi oder Thriller, viel mehr um einen sozialkritischen Roman, der mit seiner Geschichte aktuelle Themen wie Bandenkriminalität, Mobbing und andere Probleme von Jugendlichen aufgreift. Dabei fehlt es dem Buch aber auch nicht an Spannung, Überraschungseffekten und tiefen Gefühlen. Regt zum Nachdenken an und macht dennoch Spaß beim Lesen!