Leid schafft Platz für Veränderungen

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mel.e Avatar

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Meine Vermutung war am Anfang, das Max sich irgendwie in dubiose Dinge verstrickt hatte, die letztendlich dazu geführt haben, das er so jung sein Leben lassen musste. Es kommt aber alles ganz anders und wer Shakespears Romeo und Julia kennt, wird sicherlich einige Parallelen ziehen können.

Ich finde den Schreibstil des Autors wirklich genial, denn auch wie in seinem ersten Buch "Das verbotene Zimmer" fügt er nach und nach ein Puzzlestück hinzu. Wir lernen die Hauptpersonen Max, Carrie, Brody ud Dayna nach und nach kennen und dadurch kann der Spannungsbogen wirklich lange gehalten werden. 

Max, der sich nach der Trennung seiner Eltern als Waise bezeichnet, findet Erfüllung darin sich an Preisauschreiben zu beteiligen und auch zu gewinnen. An seiner Schule ist er ein Außenseiter und als er sich in Dayna verliebt, blüht er vorläufig auf. Eine Liebe, die nicht sein darf? Nicht sein soll? 

Brody ein Mathematikprofessor, der erblindet ist macht sich mit Hilfe von Fiona auf seinen Sohn zu retten, denn er bemerkt, das Max gemobbt wird, aber Max lehnt alle Hilfe ab.

Carrie, ist mir unangenehm von Anfang an, denn sie ist skrupellos. Skrupellos, da sie selbst Menschen, denen Verluste verbucht worden sind, in die Mangel nimmt und in ihrer Show "Reality Check" regelrecht vorführt. Nun ist sie selbst das Opfer, denn ihr eigenes Kind ist zu Tode gekommen und nun lernt sie selbst den Schmerz kennen, jemanden verloren zu haben. Da sie immer nur an ihre Karriere gedacht hat, hat sie das wesentliche aus den Augen verloren und auch die Erkenntnis darüber bringt ihr ihren Sohn nicht mehr zurück. 

Dayna ist die typische Verliererin. Ihre Rolle ist aber für das Buch sehr wichtig und es gab auch Momente in denen sie Max sehr glücklich gemacht hat, dennoch konnte sie ihn nicht retten, aber Max hat ihr eine sehr schöne Erinnerung hinterlassen.

Da wo nur Leid und Schmerz ist, gibt es manchmal auch auch Veränderungen und auch wenn jemand Leid hervorruft, bringt er vielleicht doch Menschen zusammen bzw. wieder zusammen, auch wenn man es vorher nicht für möglich gehalten hätte.

Ich klebte förmlich an dem Roman und bis auf das Ende, welches doch reichlich kitschig, typisch amerikanisch halt gewesen ist, fand ich ihn wirklich genial geschrieben. Schon alleine die Zeitsprünge oder die Perspektiven der jeweiligen Hauptprotagonisten machen dieses Buch auf jeden Fall sehr lesenwert!

Die Frage die ich mir allerdings immer wieder gestellt habe, ist folgende: Wie kann eine Mutter glauben, das ein Kühlschrank voll mit Delikatessen z.B einem Kind Liebe spenden kann? Wie kann man übersehen, wenn ein Kind sich verändert? Ich kann nicht begreifen, das man sein Kind vergisst und seine Karriere über alles stellt.