BODENSEE

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Das Cover erinnert mich ein wenig an meine Hanni und Nanni Bände aus meiner Jugendzeit. Von Jana Revedin habe ich schon die anderen Bücher gelesen und war immer sehr fasziniert, schreibt sie doch immer über besondere starke Frauen und deren Leben. Renina ist 24 Jahre alt und mit einem renommierten, aufsteigenden Doktor der Atomphysik verheiratet. Doch die Beziehung outet sich als toxisch, ihr Mann als sexsüchtig mit ausfallenden Sexualpraktiken. Zudem ist Fred Dietrich ein Neffe von Marlene Dietrich. Renina selbst ist die jüngste Assistentin von Heidegger. Sie gründet aber mit Hilfe ihres Vaters die erste Frauenzeitschrift nach Kriegsende. Und sie nimmt Themen auf, die damals noch verpönt waren. Darin sDetzt sie sich für die Selbstbestimmung und die Berufstätigkeit der Frauen ein. Doch nach einer unnachahmlichen Entgleisung ihres Mannes verläßt sie ihn und das Hotel, in dem sie untergebracht sind und flieht zu ihren Eltern. In dem Buch wird der gesamte Tagesablauf des 1. Mais 1953 beschrieben, akribisch werden die Handlungen und die Tätigkeiten von Renina aufgelistet, bis es am Abend dieses Tages zu einem lebensgefährlichen Eklat kommt. Die Autorin bringt uns diese Zeit sehr detailliert nahe, sie beschreibt auch die politischen Verhältnisse dieser Zeit, wir lernen Bekannte und die Familie Reninas kennen, die alle ihre Sorgen und Probleme haben. Was das Buch auch noch so interessant macht ist die Tatsache, dass Renina die Mutter der Autorin ist und sie deren Leben beschreibt. Wir kommen hier auch mit vielen realistischen Personen zusammen. Wer hier ein leichtes flottes Buch erwartet, dem kann nicht gedient werden. Wir erleben hier wirklich gravierende Probleme und Schicksale. Ein Buch zum Nachdenken.