Ein unerwarteter Roman über Taut

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Jana Revedin entführt uns in die chauvinistische Welt der Nachkriegszeit in Westdeutschland. Dabei treffen wir auf die junge Renina, die eben erst erfahren musste, dass ihre Ehe nur Fassade ist, ihr Ehemann sie missbraucht und drogenabhängig ist und die sich doch eigentlich aufgemacht hat, um die erste feministische Frauenzeitschrift Deutschland zu veröffentlichen. Ganz nebenbei und für mich völlig unerwartet, treffen wir dabei aber auf Erica Taut, die spätere Ehefrau von Bruno Taut - und mit ihr werden immer wieder namenhafte Personen aus dem Bauhaus-Umfeld erwähnt, erklärt und ihre Gedanken fließen mit ein. Diese Wendung hat Revedins Roman um eine Frau, die um ihren Stand in der Gesellschaft kämpft, eine unerwartete historische und künstlerische Tiefe und Aspekte verliehen.
Revedins Schreibstil selbst hat mich leider nicht bis zur letzten Seite gefesselt, aber ich habe mich sehr über ihre Einfälle gefreut und allein dafür bleiben sie mir wohl noch lange im Gedächtnis.