Eine Frau emanzipiert sich

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Im Roman „Der Frühling in den Bäumen“ gibt uns die Autorin Jana Revedin einen Einblick in das Leben ihrer Mutter Renina. Die 24-jährige Renina, jüngste Assistentin von Martin Heidegger, ist verheiratet mit Marlene Dietrichs Neffe Fred. Bereits zu Beginn des Romans werden wir mit der gefährlichen Abhängigkeit von Renina zu Fred konfrontiert. Gewalt, sexuelle Ausbeutung und Drogen spielen eine große Rolle - doch daraus will sich Renina nun endgültig lösen und sich von Fred scheiden lassen. Keine einfache Entscheidung in der Zeit der 50iger Jahre. Doch Renina ist eine äußerst selbstbewusste Frau, was sich ebenfalls in ihrer Arbeit widerspiegelt, denn sie ist Gründerin der ersten Frauenzeitschrift „Lady“. „Lady“ soll zu einem besseren Rollenverständnis der Frau führen.
Der Roman spielt hauptsächlich an einem einzigen Tag, nämlich dem 01.05.1953. Wenige Seiten dann etwas später im gleichen Jahr. Obwohl der Schreibstil nicht ganz einfach ist, begann der Roman mit einem Paukenschlag und ich bin über die ersten Seiten nur so geflogen. Doch dann baute die Stimmung extrem ab und der Roman plätscherte dahin. Am Ende nahm der Roman dann wieder etwas Fahrt auf. Leider ist das Hauptthema des Romans, nämlich die Gründung der Frauenzeitschrift „Lady“ nahezu nicht behandelt, was ich sehr schade finde. Da hatte ich mir deutlich mehr erhofft.