Zwischen Abhängigkeit und Emanzipation

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ullap64 Avatar

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Renina ist junge 24, steht als Journalisten mit ihrer fortschrittlichen Zeitschrift "Lady" in der Startlöchern. Ihr älterer Ehemann Fred, Doktor der Atomphysik und Neffe der grossen Marlene Dietrich, stellt sich in der Ehe als Perversling heraus, hält sich jedoch für unwiderstehlich und unersetzlich.

Das Buch findet größtenteils an nur einem Tag statt und erzählt uns einfühlsam, aber auch ungeschönt die Gefühle einer jungen, eigentlich emanzipierten jungen Frau in den 50er Jahren, die den Spagat zwischen abhängiger Liebe und dem sich Loslösen von einer zu überhastet eingegangenen Ehe zu meistern versucht. Interessant finde ich hier die Tatsache, dass sich fast die komplette Handlung nur auf einen Tag bezieht, eine leichte Länge in der Erzählweise ist dabei fast unvermeidlich. Am Ende nimmt für mich der Roman noch mal grosse Spannung und ein gutes Tempo auf, ein toller Auftritt einer eigentlichen "Nebendarstellerin" war für mich der Höhepunkt. Die nach dem Krieg wieder auflebende Emanzipation der Frauengeneration ist hier ebenfalls für mich gut dargestellt.

Eine klare Leseempfehlung für eine außergewöhnliche Lektüre und gute 4 Sterne!